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02.05.2024

12.07.2018

Zur Analytik von Carbonylverbindungen aus KFZ-Innenraumteilen

Dr. Bernd Neumann , iLF Magdeburg GmbH

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Die Giftigkeit von Formaldehyd ist lange bekannt. Sein toxisches Potenzial wird daher zur Konservierung von z.B. wasserbasierten Produkten wie Dispersionsfarben, Bauprodukten oder auch Kosmetikartikeln durch Formaldehyd abspaltende Depotstoffe ausgenutzt. Seit dem 1.1.2016 ist es zudem als Krebs erregend (Kategorie 1B) eingestuft.

Da Formaldehyd sehr reaktiv ist, dient es der chemischen Industrie auch als Synthesebaustein für Phenol-, Melamin-, Harnstoffharze oder auch Polyoxymethylen (POM). Solche Materialien können unter bestimmten Bedingungen, wie erhöhter Temperatur und/oder erhöhter Luftfeuchtigkeit, Formaldehyd abgeben.

Neben Formaldehyd sind jedoch auch andere Aldehyde und Ketone potenziell bedenklich, so dass ihre analytische Erfassung Gegenstand verschiedener Normen und Prüfvorschriften ist. Dementsprechend hat die Automobilindust-rie für den KFZ-Innenraumbereich Prüfvorschriften herausgegeben, die die Analytik dieser Carbonylverbindungen beschreiben.

Je nach Anforderung an die zu unter-suchenden Teile werden auch Emissi-onskammern unterschiedlicher Größe eingesetzt. Der Luftstrom der ohne bzw. mit Prüfteilen beladenen Kammer kann direkt mittels eingekoppelter Gaschromatografie oder indirekt mittels über Adsorberröhrchen geleitete Luft analysiert werden. Die Normen DIN ISO 16000-3 oder VDI 3862 beziehen sich hingegen auf Dinitrophenylhydrazin-Kartuschen (DNPH-Kartuschen), über die die Luft geleitet wird. Die Analysen erfolgen dann im Nachgang über ein flüssig-chromatografisches Verfahren (HPLC).


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