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Das Online-Labormagazin
20.05.2024

VWR International


Die Homepage von VWR International steht ganz im Zeichen der kürzlich erfolgten Vereinbarung durch den Finanzinvestor Dubilier & Rice, Inc. für insgesamt 1,65 Milliarden Dollar. Die entsprechende Pressemeldung mit weiteren Details wird allerdings an dieser Stelle nur in englischer Sprache angeboten.

Auch wenn VWR International und die Merck KGaA zukünftig getrennte Wege gehen, im Internet tun sie dies schon länger. Denn auch zu Zeiten, als VWR noch Merck Eurolab hieß, gab es bereits getrennte Webauftritte.

Nachdem man die deutschsprachige Homepage über die Navigation ausgewählt hat, erfolgt erst noch eine weitere Nachfrage, ob diese zur dauerhaften Startseite gemacht (Speicherung in einem Cookie) oder man immer über die internationale Seite starten will. Dieses Procedere, das übrigens nur funktioniert, wenn man die Cookies im Browser nicht gelegentlich löscht oder - wie im Mozilla-Browser möglich - auf die aktuelle Sitzung begrenzt, ist doch etwas umständlich. Es ist aber einfach zu umgehen, indem man gleich auf der deutschen Homepage startet, die unter www.vwr.de, de.vwr.com oder www.labshop.de direkt zugänglich ist.

Die Homepage von VWR steht ganz im Zeichen des umfangreichen Chemikalien- und Laborprodukte-Angebots, das natürlich auch über einen komfortablen Online-Shop zugänglich ist.

Am oberen rechten Bildrand findet man die wichtigsten Shopdaten wie den Warenkorb, eine Möglichkeit zur Auftragsverfolgung, die persönlichen Bestelldaten sowie eine umfangreiche Hilfeseite. Registrierte Nutzer können sich über die beiden Eingabefelder für Mailadresse und Passwort in der linken Navigationsleiste einloggen und die volle Funktionalität der Seiten nutzen. Dazu gehören aktuelle Preisangaben, die Warenverfügbarkeit, individualisierte Bestelllisten, die Auftragsverfolgung und natürlich die Online-Bestellmöglichkeit.

Aber auch Nutzer, die sich nicht registrieren (wollen), bleiben bei VWR erfreulicherweise nicht wie bei manch anderem Chemikalienhändler komplett außen vor. Sie können im kompletten Katalog recherchieren und zwar sowohl über die Text- als auch über die komfortable Struktursuche, von der noch die Rede sein wird. Weiterhin können uneingeschränkt Sicherheitsdatenblätter und Analysenzertifikate heruntergeladen werden, nur erhält man eben keine Angaben zu Preisen oder Verfügbarkeit und kann nichts bestellen.

Die Struktursuche verdient eine besondere Erwähnung, da sie über ein Java-Programm realisiert wird, mit dessen Hilfe wie in einem Zeichenprogramm Moleküle erstellt werden können, von denen man vielleicht keine CAS-Nummer oder einen IUPAC-Namen kennt. Auch eine Substruktursuche ist möglich. Dieser Editor mit dem Namen "JMEMoleculeEditor© ist dem ein oder anderen Leser vielleicht schon auf anderen Seiten begegnet. Programmiert wurde er bereits 1997 von Peter Ertl von der Firma Novartis Crop Protection AG und ist erfreulicherweise als "Public Domain Software" frei zugänglich. Interessenten finden detaillierte Informationen zu dessen Nutzung und Einbau auf eigenen Seiten unter https://www.molinspiration.com/jme/doc/.

Was VWR allerdings nicht optimal gelöst hat ist die Tatsache, dass die Recherche nach Sicherheitsdatenblättern oder Analysenzertifikaten unabhängig von einer Suche im Shop durchgeführt werden muss. Hier würde sich mancher Besucher sicher wünschen, alle Daten zu einem Stoff auf einen Blick zu erhalten und im Extremfall nicht dreimal mit dem gleichen Chemikaliennamen nach den Informationen suchen zu müssen.

Neben dem Shop, der naturgemäß den überwiegenden Anteil der Homepage ausmacht, verdienen auch einige andere Bereiche eine besondere Erwähnung. Unter "Aktuelles" können Interessenten beispielsweise Kataloge, Prospekte oder die Merck-Chemiedatenbank ChemDAT® auf CD-ROM anfordern. Und wer auf "Aktionen" klickt, findet aktuelle Sonderangebote, die wöchentlich wechseln.

Unter "Themengebiete" finden Interessenten beispielsweise Produktinformationen und Applikationen zu den Themen Chromatographie, Mikrobiologie, Lebensmittel, Umweltanalytik, Life Science und Diagnostik.

Der Link "Veranstaltungen" schließlich bietet ausführliche Informationen zu diesjährigen Messepräsenzen und Seminarveranstaltungen zu den Themen Mikrobiologie und Chromatographie.

Fazit:

Abgesehen vom etwas umständlichen Zugang zur Homepage über die Adresse https://www.vwr.com und der getrennten Recherche nach Produktverfügbarkeit, Sicherheitsdatenblatt und Analysenzertifikat kann man an dieser Homepage wahrlich wenig aussetzen. Es gibt nicht die an dieser Stelle schon oft kritisierten Browserprobleme, die Informationen werden schnörkellos und übersichtlich präsentiert und auch die Registrierung mit den persönlichen Adressdaten dient lediglich zur Anzeige von Preisen und zur Bestellung im Online-Shop und nicht zur bloßen Adresssammlung für die Marketing-Abteilung.

VWR war einer der Vorreiter im E-Commerce-Bereich für Chemikalien und Laborprodukte und der Umsatz des Online-Shops gemessen am Gesamtumsatz liegt heute vermutlich bereits im zweistelligen Prozentbereich mit weiter steigender Tendenz. Gerade für Chemikalien und Verbrauchsmaterial ist die Online-Bestellung geradezu prädestiniert, lassen sich doch so Prozesskosten reduzieren, Bearbeitungszeiten optimieren und Fehlbestellungen minimieren, um nur einige Vorteile zu nennen.