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03.05.2024

27.11.2014

Untersuchung von Outdoorbekleidung auf polyfluorierte Chemikalien

Dr. Tanja Hanke , Retsch GmbH

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Freizeitaktivitäten in der Natur wie Wandern, Radfahren oder Klettern erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Textilindustrie bietet hierfür eine große Bandbreite an Funktionskleidung aus synthetischen High-Tech Materialien, die in der Regel wind- und wasserfest sind sowie atmungsaktiv. Wie Greenpeace in einer Studie von 2013 nachweisen konnte, finden sich in wetterfesten Textilien immer wieder Gefahrstoffe wie per- oder polyfluorierte Chemikalien (PFC), welche z. B. zum Schutz vor Wasser und Schmutz in die Kleidung eingearbeitet werden.

Greenpeace untersuchte 17 Outdoor-Artikel auf PFCs. Diese giftigen Chemikalien lassen sich rund um den Globus in Trinkwasser und Nahrungsmitteln nachweisen. Während des Herstellungsprozesses von Kleidung sowie bei der späteren Wäsche gelangen die Gefahrstoffe in die Natur und können so von Mensch und Tier aufgenommen werden. Sie stehen im Verdacht, das Immunsystem sowie die Fruchtbarkeit zu schädigen oder auch Schilddrüsenerkrankungen zu verursachen. Weitere Chemikalien, die teilweise krebserregend sind, fand Greenpeace in Luxus-Kinderkleidung. Obwohl diese in einigen Fällen als "Made in Italy" gekennzeichnet waren, wurden branchenübliche Vergleichswerte stark überschritten. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die untersuchte Kleidung nicht in Europa produziert wurde, wo sehr strenge Grenzwerte gelten.

Greenpeace hat 2011 die sogenannte "Detox" Kampagne gestartet, mittlerweile haben sich 20 Firmen dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 schrittweise auf ungiftige Alternativen um zu stellen danach komplett auf bedenkliche Chemikalien zu verzichten.

Analyse auf per- oder polyfluorierte Chemikalien

PFCs lassen sich mittels HPLC oder GC-MS Kopplung nachweisen. Die gesuchten Verbindungen werden zunächst aus dem Testmaterial gelöst, z. B. durch mikrowellenbeschleunigte Lösemittelextraktion. Um die Extraktion zu erleichtern und eine kleine aber repräsentative Probe zu erhalten, muss das Probenmaterial zunächst auf eine Partikelgröße von ca. 0,5 mm zerkleinert werden. Die optimale Probenvorbereitung zur Analyse auf PFCs und andere Gefahrstoffe in Kleidung wird in diesem Artikel exemplarisch am Beispiel einer Outdoorjacke erläutert. Es muss gewährleistet sein, dass flüchtige Bestandteile der Probe nicht durch die bei der Vermahlung entstehende Wärme ausgetrieben werden, was u.a. durch eine zügige Zerkleinerung auf die gewünschte Partikelgröße erreicht werden kann. Die Schneidmühle SM 300 von RETSCH verfügt über einen kraftvollen Motor mit enormer Durchzugskraft, so dass die Probe selbst bei maximaler Drehzahl von 3000 min-1 nicht zu stark erhitzt.

Greenpeace untersuchte 17 Outdoor-Artikel auf PFCs. Diese giftigen Chemikalien lassen sich rund um den Globus in Trinkwasser und Nahrungsmitteln nachweisen. Während des Herstellungsprozesses von Kleidung sowie bei der späteren Wäsche gelangen die Gefahrstoffe in die Natur und können so von Mensch und Tier aufgenommen werden. Sie stehen im Verdacht, das Immunsystem sowie die Fruchtbarkeit zu schädigen oder auch Schilddrüsenerkrankungen zu verursachen. Weitere Chemikalien, die teilweise krebserregend sind, fand Greenpeace in Luxus-Kinderkleidung. Obwohl diese in einigen Fällen als "Made in Italy" gekennzeichnet waren, wurden branchenübliche Vergleichswerte stark überschritten. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die untersuchte Kleidung nicht in Europa produziert wurde, wo sehr strenge Grenzwerte gelten. Greenpeace hat 2011 die sogenannte "Detox" Kampagne gestartet, mittlerweile haben sich 20 Firmen dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 schrittweise auf ungiftige Alternativen um zu stellen danach komplett auf bedenkliche Chemikalien zu verzichten.


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