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20.05.2024

21.04.2015

Daten zu Chemikalien in Lebensmitteln veröffentlicht

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Zuweilen finden sich Spuren chemischer Stoffe in Lebensmitteln und Getränken: Pestizide in Obst und Gemüse, Tierarzneimittel in Fleisch und anderen tierischen Produkten oder auch Umweltschadstoffe in diversen Lebensmitteln. Regelmäßige Kontrollen sorgen mit dafür, dass die Vorschriften und Standards zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit eingehalten werden, und schützen so die Verbraucher vor möglichen Risiken. Aber wie hoch sind eigentlich die Konzentrationen solcher Stoffe in Lebensmitteln, und überschreiten sie die zulässigen Grenzwerte?

Ein neuer EFSA-Bericht soll Laien einen ausgewogenen Überblick über die Ergebnisse des jährlichen EU-weiten Monitorings der in Lebensmitteln nachgewiesenen chemischen Stoffmengen verschaffen. Dazu liefert der Bericht auch den entsprechenden Kontext, der mitunter fehlt, wenn in den Medien über Beispiele chemischer Stoffe in Lebensmitteln berichtet wird. So zeigen die EFSA-Analysen der aus ganz Europa zusammengetragenen Daten etwa, dass das Überschreiten zulässiger Grenzwerte eher die Ausnahme als die Regel darstellt.

Der kommissarische Leiter der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission, Ladislav Miko, erklärte: "Dieser neue, für die europäische Öffentlichkeit bestimmte Bericht übersetzt komplexe wissenschaftliche Daten zu Lebensmitteln auf eine leichter zugängliche und verständlichere Weise. Ich begrüße diese neue Form der Berichterstattung zu Themen, die den Menschen wichtig sind, welche sich darüber sorgen, was in ihren Lebensmitteln steckt; und ich hoffe, dass wir in Zukunft mehr dieser Art von Informationen zu Lebensmitteln von der EFSA sehen werden."

Europaweite Zusammenarbeit bei der Erhebung chemischer Daten

Der Geschäftsführende Direktor der EFSA, Bernhard Url, ergänzte: "EU-weit werden - auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene - Anstrengungen unternommen, um das Vorkommen chemischer Stoffe in Pflanzen, Tieren, Lebensmitteln und Getränken mittels der Erhebung und Analyse entsprechender Daten zu überwachen. Die EFSA dient für zahlreiche dieser Aktivitäten als Informationsdrehscheibe und hilft dabei, diese zu koordinieren und zu harmonisieren, so dass noch mehr und noch bessere Daten für die wissenschaftliche Bewertung zur Verfügung stehen."

Diese Daten liefern die wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungsfindung der für die Lebensmittelsicherheit bzw. öffentliche Gesundheit verantwortlichen nationalen und europäischen Behörden. Außerdem helfen sie, die Wirkung bestehender Kontrollen zu messen, die Notwendigkeit neuer Sicherheitsbewertungen und Kontrollmaßnahmen zu erkennen sowie Prioritäten für die künftige Forschungsförderung und Datenerhebung zu setzen.

Die Kommission bat die EFSA, in den Bericht auch Momentaufnahmen der wichtigen Arbeiten aufzunehmen, die die Behörde alljährlich zu Pestizidrückständen in Lebensmitteln sowie Tierarzneimittelrückständen in Tieren und daraus gewonnenen Lebensmitteln unternimmt. Außerdem sollten die Ergebnisse der jüngsten Ad-hoc-Berichte über chemische Kontaminanten in Lebensmitteln enthalten sein. Die vorliegende erste Ausgabe des Berichts fasst daher auch aktuelle Arbeiten im Bereich der Datenerhebung zu Arsen in Lebensmitteln und Trinkwasser sowie zu Ethylcarbamat in Spirituosen zusammen.

Herr Url fügte hinzu: "Dieser Bericht gibt einen Überblick über einige der Arbeiten, die die EFSA 2014-2015 im Zusammenhang mit Daten zu chemischen Stoffen unternommen hat, und ist die erste Veröffentlichung der Behörde, die diesen Aufgabenbereich gezielt für die breite Öffentlichkeit hervorhebt. Wir hoffen, dass an der Lebensmittelsicherheit interessierte EU-Bürger dies nützlich und aufschlussreich finden werden."

» Bericht zum Download (englisch)

Quelle: European Food Safety Authority (EFSA)