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10.05.2024

21.12.2022

Zimt, das köstlich aromatische Gewürz

Prof. Wolfgang Hasenpusch , CLB Chemie in Labor und Biotechnik

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Zu unseren fünf Sinnen zählen neben dem Sehen, Hören und Fühlen auch das Riechen wie auch Schmecken. Und diese letzteren Sinne bedient der Zimt in ganz charakteristischer Weise. Kreuzritter und Krieger, Seefahrer und Kaufleute brachten viele neue Geruchs- und Geschmacksstoffe aus den exotischen Ländern Asiens und des Orients mit in ihre Heimat.

Eine Kultivierung in der Heimat war über viele Jahrhunderte hinweg in den Kräutergärten der heimischen Schlösser und Klöster nicht gelungen. So blieb auch der Zimt über lange Zeit eine kostbare Handelsware. Zimt findet bereits im Alten Testament seine Erwähnung. Dieses wohlriechende Gewürz zählt nach über 6.000 Jahre alten chinesischen Überlieferungen zu den ältesten Handelswaren der Menschheit.

Die bekannten reichen Hafenstädte des Mittelmeerraumes erwiesen sich über Jahrtausende als die Dreh- und Angelpunkte des ausgedehnten Zimt-Handels. Aus Sri Lanka schätzen Gourmets den Ceylon-Zimt (Cinnamomum verum), auch Caneel genannt, mit seinen hohen Qualitäten. Aus China stammt eine andere Zimtbaum-Familie, der Cassia-Zimtbaum (Cinnamomum cassia). Auch in Vietnam und im Hochland von Sumatra wachsen sehr ergiebige, aber weniger aromatisch duftende Zimtbaum-Arten. Tabelle 1 zeigt die vier unterschiedlichen Zimt-Sorten mit ihrer Herkunft und den Besonderheiten.

Herkunft von Zimt
Tabelle 1: Verschiedene Zimt-Sorten

Nachdem Vasco da Gama mit seinem Auftrag, nach Gewürzen zu suchen, 1497 von Lissabon aus in See stach, folgte ein über Jahrhunderte währender Krieg der Seefahrer-Nationen Portugal, Holland und England um die Monopol-Herrschaft im Indischen Ozean. Heute gilt Zimt als das Weihnachts-Gewürz schlechthin.

Kaum ein Gewürz bietet die Natur in derart üppiger Weise an, wie die Rinde des Zimtbaumes. Im asiatischen Raum ist der Zimtbaum weit verbreitet, die Qualitäten der Rinde fallen jedoch recht unterschiedlich aus. Zudem bieten Rinde und Blätter ein Zimtöl, das sowohl als Geschmackskomponente für Liköre und Mundwasser zugesetzt als auch zur Gewinnung von Eugenol und in der Kosmetik-Industrie herangezogen wird.


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