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20.05.2024

28.07.2009

Neuartiger Flüssigkeitssensor enmöglicht verlustfreie Dauermessung

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Einen neuartigen Sensor zur Messung von Verunreinigungen in Flüssigkeiten bietet der Filterspezialist FAUDI Aviation GmbH & Co KG aus Stadtallendorf an. Das zusammen mit der Helmut Hund GmbH zur Serienreife entwickelte System "AFGUARD" ermöglicht eine verlustfreie Dauermessung quasi in Echtzeit. Es ersetzt herkömmliche Sensortechnik, die lediglich Stichproben verarbeiten kann und sowohl größer als auch teurer ist.

Die patentierte Technologie ist für eine Vielzahl von Anwendungen vorgesehen. Prädestiniert sind Trübungs- und Partikelmessungen in Flüssigkeiten jeder Art. "Der Sensor ermöglicht eine 100 Prozent-Qualitätskontrolle im laufenden Betrieb", so Burkhard Wetz, Projektchef bei Hund in Wetzlar. "Seine Genauigkeit, Zuverlässigkeit, Baugröße und nicht zuletzt der Preis sind weitere Vorteile". Im Inneren werkelt Opto-Elektronik vom Feinsten. Zur Detektion nutzt der Streulichtsensor den Brechungsindex der zu observierenden Flüssigkeit. Alternative Reflexionsmessungen oder chemische Verfahren hingegen suchen lediglich nach definierten Fremdbestandteilen. Die Neuentwicklung gilt als überlegen: Auch unbekannte Fremdkörper werden erkannt. Je nach Aufgabenstellung spürt das System bereits Konzentrationen von nur einem ppm (parts per million) auf.

FAUDI Aviation bietet bereits einen Vorläufer des Sensors an. Er wird in den Betankungsanlagen von Flugzeugen eingesetzt - hier findet auch die serienreife Neuentwicklung ihr erstes Einsatzgebiet. Bislang kontrolliert man zwar den Flugkraftstoff auf unerwünschte Beimengungen, allerdings nur per Stichprobe. "Bei einem großen Airbus werden gerade mal 0,003 Prozent des getankten Sprits geprüft", teilte FAUDI Aviation - Geschäftsführer Marcus Wildschütz mit. "Niemand weiß, ob der an Bord genommene Rest sauber ist". Der neue Sensor löst dieses Problem: Der komplette Tankinhalt des Flugzeugs wird auf Verunreinigungen geprüft, ein erhebliches Sicherheitsplus.

Das wirtschaftliche Potential ist gewaltig: Auf tausenden Flughäfen findet sich die Risiko behaftete konventionelle Technik. Diese auszutauschen ginge schnell vonstatten, da der neue Sensor alle weltweit relevanten Standards erfüllt. Auch die Umwelt würde profitieren, weil tonnenweise Stichprobensprit (Sondermüll) nicht mehr zu entsorgen wäre. Die bekannten Ölgesellschaften erproben den Sensor derzeit im Praxisbetrieb.

Quelle: Helmut Hund GmbH