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11.05.2024

11.10.2005

Die Bedeutung der Analytik in der Industrie

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Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Bedeutung und dem Ansehen der Analytik in der chemischen und pharmazeutischen Industrie, der Aufgabenverteilung zwischen Industrie und Hochschule, der Ausbildung der akademischen Mitarbeiter und deren Karriereentwicklung sowie den zukünftigen Erwartungen der Industrie an die Hochschulen. Den Ausführungen liegt eine Umfrage unter neun deutschen Chemie- und Pharmafirmen (Altana Pharma AG, Aqura GmbH, Atotech Deutschland GmbH, BASF AG, Bayer Industry Services, Henkel KgaA, Merck KGaA, Schering AG, Wacker-Chemie GmbH) zugrunde, deren Analytikverantwortliche zu den hier beschriebenen Themen Stellung bezogen haben.

Analytische Fragestellungen sind in der chemischen und pharmazeutischen Industrie mannigfaltig und allgegenwärtig. Kein Produkt verlässt das Werk, ohne nicht mindestens einmal mit analytischen Methoden kontrolliert worden zu sein. Die Erforschung neuer Produkte und Verfahren sowie die Überwachung von Prozessen und Produktqualität sind ohne geeignete Analysemethoden nicht vorstellbar. Neue Produkte werden ohne umfangreiche analytische Daten nicht mehr für den Markt zugelassen. Reklamationsbearbeitung und Aufklärung von Regressansprüchen erfordern analytische Kompetenz. Die Einhaltung gesetzlicher Umweltbestimmungen im Rahmen des Sustainable Development und vieles mehr sind ohne chemische und biochemische Analytik nicht möglich.

Die wirtschaftliche Bedeutung ist dementsprechend hoch. Alleine in Großbritannien belief sich die geschätzte Marktgröße der chemischen Analyse schon vor ca. 10 Jahren auf 11 Mrd. Euro (Perry D., Ray J. (2000) Chemistry & Industry: 496 - 497). Grobe Schätzwerte der bei der Umfrage beteiligten Firmen ergaben, dass in ihren Konzernen in Deutschland ca. 8.000 Mitarbeiter (das sind ca. 5 Prozent der gesamten Belegschaft) in Analytik, Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung beschäftigt sind, davon ca. 800 bis 1.000 Mitarbeiter mit Hochschulabschluss.

Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)