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10.05.2024

04.11.2004

Der Grenzgänger zwischen Alchemie und Chemie: Glauber - sein Wundersalz und der Wein

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Vor 400 Jahren, 1604, wurde in Karlstadt am Main Johann Rudolph Glauber geboren. Sein Name ist verbunden mit dem Glaubersalz, Natriumsulfat, ein bis heute häufig verwendetes Abführmittel. Glauber war Chemiker, Apotheker, Weintechnologe, Schriftsteller und Unternehmer. Er gilt als Begründer der gewerblichen Chemie. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), die Deutsche Bunsen-Gesellschaft und die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA) wollen sein ereignisreiches Leben und erfolgreiches Wirken einem breiten Publikum näher bringen. Die öffentliche und kostenfreie Veranstaltung "Glauber - sein Wundersalz und der Wein - vom Weinstein zur modernen Weinforschung" findet mit zahlreichen (Experimental-)vorträgen am 17. November, ab 14 Uhr, im DECHEMA-Haus in Frankfurt, Theodor-Heuss-Allee 25, statt. (Anmeldung erforderlich.)

Der bekannte Experimentalchemiker Professor Dr. Georg Schwedt aus Clausthal lädt die Zuhörer und Zuschauer zu einem Besuch in Glaubers Laboratorien ein. "Experimente von und nach Glauber" heißt sein Experimentalvortrag. Glauber als Apotheker und Schriftsteller stellt Professor Dr. Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Heidelberg, vor, über Glauber als Weinchemiker und Weintechnologe weiß Professor Dr. Heinz R. Eschnauer, Ober-Ingelheim, zu berichten. Mit weiteren Vorträgen zur Weinbereitung und Weinanalytik wird gegen 19 Uhr zu einer Weinprobe mit Abendessen übergeleitet; Kostenbeitrag dafür: 20 Euro.

In den Pausen kann man sich in einer Buchaustellung über die historischen Werke Glaubers informieren; Poster zeigen die Geschichte des Weins bis zur modernen Weinforschung.

Glauber begann seine Karriere mit der Herstellung von Spiegeln, die er auf seiner Wanderschaft durch Europa verkaufte. Bald schon interessierten ihn farbige Glasflüsse, die Gewinnung von Säuren und Salzen sowie von Beizen für die Färberei, die Herstellung von Malzextrakt und die Weinbereitung. Seine medizinischen Rezepturen waren sehr gefragt.

Glauber, der sich häufig in Gießen und Frankfurt aufhielt, wurde schließlich in Amsterdam sesshaft, wo er 1655 sein "Laboratorium Glauberianum" gründete, quasi die erste Chemiefabrik der Welt. Er starb 1670.

Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)