Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
01.05.2024

02.03.2017

Prozessautomation von pH-Messungen - Vermeidung von Messfehlern und Produktionsstopps

Gerhard Kurbel, Endress + Hauser AG

Teilen:


Mit Natriumcyanid ist nicht zu spaßen. Das weiß auch Jussi Ruokanen, Metallurge in der zum kanadischen Agnico Eagle Konzern gehörende Kittilä Goldmine im Norden Finnlands. Die Mine verarbeitet täglich ca. 4.000 Tonnen Erz, was zu einer jährlichen Produktion von rund 200.000 Unzen (oder 6.000 kg) Gold führt.

In der Kittilä Mine wird Natriumcyanid zur Goldgewinnung eingesetzt. In dem als Blausäureverfahren oder Cyanid-Laugung bekannten Prozess wird das Gold mit Hilfe von Natriumcyanid aus dem, zuerst in Kugelmühlen fein gemahlenen, Erz herausgelöst. Im sogenannten Leaching-Prozess (Auslaugung) wandelt sich unlösliches Gold in wasserlösliche Goldcyanid-Komplexe um. Die goldhaltige Flüssigkeit kann dann abgeleitet werden und aus den Goldcyaniden lässt sich durch weitere Reaktionsschritte das elementare Gold gewinnen.

Um sicherzustellen, dass keine für Mitarbeiter, Umwelt und Produktionsanlagen extrem gefährliche Blausäure entsteht, muss der pH-Wert ständig und zuverlässig im hochalkalischen Bereich gehalten werden. Dies wird durch eine kontinuierliche Kalkmilchdosierung erreicht, wobei die Anhebung des pH-Wertes über pH 11 keine weitere Sicherheit bringt, sondern ausschließlich zusätzliche Kosten.


» Artikel lesen (311 KByte)