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11.05.2024

27.05.2010

Das vollständig automatisierte MARGA-System zur Überwachung der Luftqualität

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Eine der schwerwiegendsten Luftverschmutzungen ereignete sich während des grossen London Smogs im Dezember 1952. Auf Grund einer speziellen Wetterlage und den damit einhergehenden besonders kalten Temperaturen für diese Jahreszeit, haben die Einwohner immer mehr Kohle verheizt, um ihre Häuser warm zu halten. Da diese Kohle qualitativ minderwertig war, wurden grosse Mengen an SO2 in die neblige Stadtluft eingetragen, so dass die SO2-Konzentration in Spitzenzeiten auf bis zu 0.69 ppm (1.83 mg/m3) anstieg.

Obwohl der Wintersmog, bei dem es sich um eine Mischung von Nebel und Rauch/Abgasen handelt, nur gerade vier Tage lang über der Stadt hing, starben in dieser Zeit und in den darauffolgenden Wochen 12000 Menschen als direkte Folge dieser Luftverschmutzung, mehrheitlich an Atemwegserkrankungen. Der Smog mit seinen schwerwiegenden Auswirkungen war Anlass zur Ausarbeitung des "Clean Air Acts", einer Gesetzesverordnung mit Massnahmen zur Reduktion der Luftverschmutzung, welche vom britischen Parlament 1956 genehmigt wurde und die ihre Gültigkeit bis 1964 behielt.

Die beschriebene Luftverschmutzung ist sicher ein Extrembeispiel, doch sollte man nicht vergessen, dass die gegenwärtige Luftverschmutzung nach wie vor gravierende Folgen für die Umwelt und unsere Gesundheit hat. Die Erforschung und das Verständnis der Einflüsse von Luftverschmutzung und Luftbestandteilen auf das Klima und unsere Gesundheit sind von großer Bedeutung.

Luftverschmutzung wird nicht allein durch gasförmige Verbindungen verursacht, sondern auch durch Aerosole und Schwebstoffteilchen (englisch: particulate matter, PM). Diese feinsten Partikel gelangen in die Lunge und schädigen sie; ultrafeine Partikel können sich von dort aus über die Blutkörperchen sogar im ganzen Körper verteilen und zu Entzündungssymptomen führen. Obwohl diese Risiken weltweit diskutiert und erforscht werden, ist immer noch nicht bekannt, welche Verbindungen genau zu Schädigungen führen. Somit besteht ein großer Bedarf an spezifischeren Messdaten und Daten aus Langzeitmessungen.

Schnelle Messmethoden und Echtzeitmessungen der Konzentrationen der chemischen Verbindungen in der Umgebungsluft sind ein Muss und sollen ein besseres Verständnis der Zusammenhänge ermöglichen.


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