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20.05.2024

11.06.2015

Neue Gebührengrundlage für die Akkreditierung gefordert

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Anlässlich des world accredition day am 9. Juni 2015 forderte der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) eine neue Gebührenordnung für die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) GmbH zum 01. Januar 2016. Dies geht aus einem Positionspapier hervor, das der Laborverband veröffentlicht hat. Der bürokratische und finanzielle Aufwand für die Akkreditierung darf die Prüf- und Kalibrierlaboratorien nicht weiter "über Gebühr" belasten, begründet der VUP seine Forderungen. Eine neue Gebührenordnung müsse deshalb so ausgestaltet sein, dass die notwendigen Einnahmen der DAkkS "nachvollziehbar, gerecht und rechtmäßig generiert werden."

In dem Positionspapier konkretisiert der VUP seine Anliegen zur momentan im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) beratenen neuen DAkkS-Gebührenordnung. Grundsätzlich müsse diese auf einer nachvollziehbaren und transparenten Kosten-Kalkulationsgrundlage basieren. Der Branchenverband fordert zudem, diese notwendige Basis den betroffenen Kreisen noch vor Inkrafttreten einer novellierten Verordnung offenzulegen. Mehr als bisher müsse der tatsächliche Aufwand der DAkkS für individuell zurechenbare Leistungen abgebildet und so auch - idealerweise bereits im Vorfeld - für die Unternehmen finanziell kalkulierbar werden. Für den Branchenverband der unabhängigen Dienstleistungslaboratorien sind dafür Fest- und Zeitgebühren geeigneter als unkalkulierbare Rahmengebühren. Für kleinere Unternehmen müsse darüber hinaus ausgeschlossen sein, "dass die Gebührenhöhe ein Hindernis für die Inanspruchnahme der Akkreditierungsleistungen wird". Das neue Gebührenrecht des Bundes gäbe dazu Möglichkeiten her, so die Einschätzung des VUP.

Der VUP hatte 2014 Kritikpunkte am gegenwärtigen Akkreditierungssystem zusammengetragen und in einem Gutachten die aktuelle Gebührenordnung zum Akkreditierungsstellengesetz bewertet. Auf dieser Basis werden im aktuellen Positionspapier die Gebührenfähigkeit der Reakkreditierung oder von Überwachungsmaßnahmen bezweifelt und Korrekturen verlangt. Dabei bekräftigt der Laborverband seine Forderungen, auf die Reakkreditierung ebenso wie auf die Befristung der Akkrediterung (-surkunden) zu verzichten.

Der VUP ist die Interessenvertretung der in Deutschland niedergelassenen Dienstleistungslaboratorien. Rund 80 % der Unternehmen der Branche gehören dem Unternehmerverband an. Die Mitglieder führen chemische, physikalische und biologische Untersuchungen durch und bieten als Sachverständige Beratungen und gutachterliche Tätigkeiten an. Der Verband wurde 1994 gegründet und hat bislang seinen Sitz in Gießen. Amtierender Präsident ist Dr. Klaus-Peter Lörcher.

» Positionspapier

Quelle: Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP)