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16.05.2024

27.06.2006

Ab 1. Juli 2006 gelten neue Stoffverbote für Elektro- und Elektronikgeräte

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Ab 1. Juli dürfen Blei, Quecksilber, Cadmium, Chrom(VI) und bromhaltige Flammschutzmittel in vielen Elektro- und Elektronikgeräten nicht mehr verwendet werden. Gemäß der Richtlinie 2002/95/EG "Restriction of Hazardous Substances" (RoHS) gelten in der EU neue Beschränkungen für bestimmte Substanzen. Der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie weist jedoch drauf hin, dass noch unklar ist, welche Ausnahmen zum Stichtag gelten.

Obwohl die RoHS-Richtlinie in Europa einheitlich in das jeweilige nationale Recht umgesetzt werden muss, gebe es zudem nationale Unterschiede. Dazu gehöre die Interpretation des Anwendungsbereichs, der von einigen EU-Mitgliedstaaten ausgedehnt werde, so der ZVEI. Dies habe Handelshemmnisse zur Folge. Auch die Interpretation der Begriffe "in Verkehr gebracht" bzw. "put on the market" sei umstritten. Während die meisten Länder das erstmalige Inverkehrbringen in der Europäischen Union als entscheidend ansehen, habe z. B. Belgien die Abgabe vom Einzelhändler an den Endverbraucher als "relevante Aktion" festgelegt. Der deutsche Gesetzgeber hat in beiden Fällen auf Sonderwege verzichtet.

Die Elektroindustrie hat dem ZVEI zufolge bereits sehr früh damit begonnen, an der Substitution der verbotenen Stoffe in den von der Richtlinie betroffenen Geräten zu arbeiten. Konkrete Hilfestellung gibt die "Handlungshilfe zur Kommunikation entlang der Lieferkette" des ZVEI und der "Practical Guide to Understanding the specific Obligations of RoHS" von ORGALIME. Sie sind auf der Website des ZVEI verfügbar.

Neben der europäischen Vorschrift über die Stoffbeschränkungen weist der ZVEI darauf hin, dass vermehrt ähnliche Gesetze in Ländern wie China, Korea und einzelnen US-Staaten gelten. Der Verband setzt sich auch weiter dafür ein, Stoffbeschränkungen möglichst einheitlich zu gestalten, um die Hersteller vor unterschiedlichen Anforderungen an ihre Produkte und damit vor Zusatzkosten zu schützen.

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Quelle: Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie