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05.05.2024

07.05.2020

Oberflächenveredlung von Probengefäßen aus Glas - Vermeidung von Adsorption für eine gute Analyse

CS - Chromatographie Service GmbH

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Flüssigkeiten und Gase haben die Tendenz, sich an festen Oberflächen anzureichern. Diese Eigenschaften werden zwar bei manchen chromatographischen Verfahren zur Trennung genutzt, in vielen anderen Fällen sind Adsorptionseffekte allerdings unerwünscht.

Adsorption kann die Qualität eines Chromatogramms verschlechtern. Die Peakform und Peakbreite kann verändert und somit die Trennleistung des chromatographischen Systems herabgesetzt werden. Noch unangenehmer ist es, wenn ein Teil der Probe tatsächlich "kleben" bleibt. Dadurch kommt es zu einer mangelhaften Reproduzierbarkeit, zu gravierenden Fehlern bei der Quantifizierung und im schlimmsten Fall werden Analyten vollständig "verschluckt" und sind im Chromatogramm nicht mehr auffindbar.

Adsorption kann überall dort auftreten, wo die Probe mit einer festen Oberfläche in Berührung kommt. Dies gilt besonders für Glasoberflächen. Polare Gruppen der Analyten können mit freien OH-Gruppen an der Glasoberfläche in Wechselwirkung treten, wenn diese nicht durch spezielle Verfahren desaktiviert ist.

Zur Vermeidung von Absorptionseffekten existieren unterschiedliche Arten der Silanisierung und Silikonisierung für unterschiedliche Anwendungen. Solche Veredlungsverfahren - zum Beispiel silanisierte Liner - sind im Injektionssystem von Gaschromatographen schon seit langem unverzichtbar und halten nun auch Einzug in die Arbeitsbereiche Probenvorbereitung und -lagerung. Durch die so erzielte "Versiegelung" der Glasoberfläche wird die Adsorption selbst empfindlicher Substanzklassen wie beispielsweise von Pestiziden, Aminen, Phenolen, Steroiden, Proteinen und weiteren stark reduziert oder sogar ganz verhindert.

Auch die Denaturierung von Proteinen an der Glasoberfläche kann durch diese Verfahren vermieden werden. Schließlich wird auch die Benetzung der Oberfläche erschwert und so eine vollständigere Entleerung behandelter Probengefäße erzielt. So leisten diese Verfahren einen wichtigen Beitrag zu präzisen, zuverlässigen und reproduzierbaren Analysenergebnissen.


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