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29.04.2024

11.01.2018

Nachweis von gesundheitsschädlichen Substanzen in Textilien mit LC-MS/MS

Shimadzu Deutschland GmbH

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Nur wenig lassen wir so nah an uns heran wie unsere Kleidungsstücke. Sie schützen vor Kälte, Nässe, Wind oder Sonne. Wir wählen unsere Kleidung sorgfältig aus und tragen sie direkt auf der Haut. Kinder stecken sie oft und gerne in den Mund.

Aber gerade zur Herstellung von Textilien und Kleidungsstücken werden viele verschiedene Chemikalien eingesetzt. Sie verleihen bestimmte Eigenschaften, wie leuchtende Farben, Wind- und Wasserundurchlässigkeit, antibakterielle Wirkung, Knitterfreiheit und vieles mehr.

Die Zahl der Hilfs- und Ausrüstungsmittel, die zur Herstellung von Textilien angeboten werden, ist riesig; knapp 6.000 Zubereitungen stehen zur Verfügung. Dazu zählen Hilfs- und Veredlungsmittel für Fasern und Garne, wie Bleich- oder Hydrophilierungsmittel für die Vorbehandlung, Hilfsmittel für Färberei und Druckerei, wie Dispergiermittel, Schutzkolloide, Färbebeschleuniger, Oxidations-, Beiz- oder Reservierungsmittel - die Liste scheint endlos. Die zu den Ausrüstungsmitteln zählenden Chemikalien werden als optische Aufheller (Weißtöner) eingesetzt, oder um das Knitter- und Krumpfverhalten zu verbessern, als griffgebende Mittel, Antielektrostatika, Phobier-, Flammschutz-, Fraßschutz- und antimikrobiell wirksame Mittel. Insgesamt enthalten diese Zubereitungen ca. 600 unterschiedliche Verbindungen, dabei sind die Farbstoffe noch nicht berücksichtigt.

Nicht alle dieser eingesetzten Substanzen sind unbedenklich für die Umwelt: Einige stehen im Verdacht Allergien auszulösen; andere werden in der Umwelt nicht abgebaut und reichern sich im Fettgewebe an oder werden verdächtigt kanzerogen zu sein.

Als besonders gefährdet werden Kinder in ihrer geistigen Entwicklung angesehen. Eine Vielzahl der Verbindungen kann potenziell das Gehirn schädigen, ist aber weder reguliert noch auf gesundheitsgefährdende Effekte auf Föten und Kinder untersucht. Experten fordern, Kinder besser vor den Auswirkungen giftiger Chemikalien, der "lautlosen Epidemie" zu schützen.


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