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16.05.2024

19.04.2013

Arsen in Reis - Probenvorbereitung und Analytik

Dr. Andreas Theisen , Retsch GmbH

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In jüngster Zeit wurden einige Meldungen zum Thema Nachweis von Arsen in Reis und Reisprodukten veröffentlicht. Die US-amerikanische Verbraucherschutzorganisation Customer Reports empfiehlt den Konsum von Reis zu senken, nachdem in über 60 getesteten Produkten Arsen nachgewiesen wurde. Die Organisation versucht, die US-Regierung dazu zu bewegen, eine Obergrenze für Arsen in Reis festzulegen, wie es sie schon mit 10 μg/L für Trinkwasser gibt. Die FDA (Food and Drug Administration) hat ca. 200 Proben von Reis und Reisprodukten analysiert. Da Reis in vielen verschiedenen Produkten verarbeitet wird, zählten zu diesen Proben auch Babynahrung, Frühstücksflocken und Reiswaffeln. Der Arsengehalt variierte stark von Probe zu Probe, selbst wenn es sich um das gleiche Produkt handelte. Bei den Tests der FDA ergaben sich folgende Durchschnittswerte für den Gehalt von anorganischem Arsen in Mikrogramm (μg) je Probe:

- Reis (ohne Basmatireis): 6,7 μg pro Tasse (gekocht)
- Basmatireis: 3,5 μg pro Tasse (gekocht)
- Reiswaffeln: 5,4 μg für 2 Waffeln
- Reisgetränke: 3,8 μg in 240 ml
- Reisflocken: 3,5 μg pro Tasse

Arsen ist ein chemisches Element, welches in der Erdkruste weit verbreitet ist. Es wird durch Vulkane und Erosion mineralischer Ablagerungen freigesetzt und findet sich in Wasser, Luft und Boden. Arsen wird auch durch menschliche Aktivitäten in die Umwelt gebracht: Dazu gehören die Verbrennung von Kohle, Öl, Gas oder Holz, Bergbau und der Einsatz von Arsen in Pestiziden, Herbiziden und Holzschutzmitteln.

Arsen ist ein Schadstoff und ein bekanntes Karzinogen, und kommt sowohl in toxischer als auch in nicht-toxischer Form vor. Es tritt in organischen und in anorganischen Verbindungen auf; als dreiwertige (III) und fünfwertige (V) Verbindung; außerdem in anionischer, kationischer und neutraler Form. Vor allem dreiwertige Verbindungen des Arsens sind hochtoxisch.

Reis absorbiert Arsen aus dem Boden oder Wasser viel effektiver als andere Feldpflanzen. Begünstigt wird dies durch den Anbau in überschwemmten Feldern, wodurch der Reis das Arsen durch die Wurzeln leicht aufnehmen und in den Körnern speichern kann.


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