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05.05.2024

08.02.2023

Erster Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis für neuen Ansatz in der Kernspinresonanz

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Der Chemiker Prof. Dr. Alexej Jerschow von der New York University erhält den Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis. Mit dem erstmals vergebenen Preis werden international anerkannte Wissenschaftler aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) ausgezeichnet.

Alexej Jerschow wurde von Prof. Dr. Dmitry Budker, Professor für Experimentelle Atomphysik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und Sektionsleiter am Helmholtz-Institut Mainz (HIM), nominiert und wird mit dessen Arbeitsgruppe bei selbst gewählten Forschungsvorhaben kooperieren. Der Preis wird von der Carl-Zeiss-Stiftung gestiftet und von der Alexander von Humboldt-Stiftung verliehen.

Er ist mit 100.000 Euro ausgestattet, zusätzlich werden bis zu 50.000 Euro für die Kooperationen in Deutschland bereitgestellt - etwa für die Teilnahme an wissenschaftlichen Konferenzen oder für wissenschaftliche Geräte. Die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen der Jahrestagung der Humboldt-Stiftung am 28. Juni 2023 in Berlin statt.

Forschungen auf dem Gebiet der Kernspinresonanz mit ungewöhnlich breitem Ansatz

Der Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis zeichnet internationale Spitzenwissenschaftler aus, deren grundlegende Entdeckungen, Theorien oder Erkenntnisse das eigene Fachgebiet auch über das engere Arbeitsgebiet hinaus nachhaltig prägen, die durch ihre Persönlichkeit und Forschung zur Förderung von Diversitätsaspekten in ihrem Fachgebiet beitragen und von denen auch in Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können.

Der Preis wird jährlich an eine international anerkannte Wissenschaftspersönlichkeit aus dem Ausland verliehen. Dazu nominieren können Forschende von Einrichtungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz oder Thüringen. Alexej Jerschow hat an der Johannes Kepler Universität Linz studiert und auch dort nach einem Auslandsaufenthalt an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens - NTNU in Trondheim promoviert. Arbeiten als Postdoc führten ihn an die Universität Lausanne und die University of California, Berkeley. Seit 2013 ist Jerschow Professor für Chemie an der New York University.

Zu seinen Forschungsarbeiten gehört die Entwicklung von neuartigen Methoden und Anwendungen der Kernspinresonanz auf einem ungewöhnlich breiten und vielfältigen Gebiet - von der Grundlagenforschung bis zur Forschung mit starkem Anwendungsbezug. Dies umfasst etwa Arbeiten für den medizinischen Bereich ebenso wie die MRT-Bildgebung von Lithiumionenbatterien.

"Angesichts der Breite und Tiefe der Arbeiten von Alexej Jerschow, die sich über viele verschiedene Disziplinen erstrecken, können wir weitere bahnbrechende Entwicklungen erwarten, darunter im medizinischen Bereich, in der Biophysik, im Energiesektor und in der Grundlagenforschung", sagt Dmitry Budker über den von ihm nominierten Wissenschaftler. "Wir denken, dass Professor Jerschows Arbeit wesentlich dazu beitragen kann, Kernspinzustände zu verstehen und zu verwenden, bessere Bildkontraste zu erzeugen und neue Anwendungen in der Medizin und den Materialwissenschaften zu ermöglichen."

Forschungskooperation profitiert von herausragender Infrastruktur in Deutschland

Im Rahmen der Auszeichnung mit dem Carl-Zeiss-Humboldt-Forschungspreis kann Jerschow für sechs bis zwölf Monate nach Deutschland kommen. Die Arbeitsgruppe von Dmitry Budker wird zu Beginn des Aufenthalts zu einer Carl-Zeiss-Humboldt-Lecture einladen, bei der sich der Preisträger vorstellen und in Kontakt mit weiteren Fachkollegen treten kann.

"Der Preis wird es ermöglichen, Forschungskooperationen zwischen US-amerikanischen und deutschen Einrichtungen zu etablieren und zu stärken", erwartet Gastgeber Dmitry Budker. "Insbesondere wird es die herausragende Infrastruktur an führenden deutschen Einrichtungen Jerschow ermöglichen, viele seiner Ideen und Projekte schnell und in großem Umfang zu verwirklichen." Alexej Jerschow wird voraussichtlich im Mai 2023 seinen Aufenthalt in Deutschland beginnen.

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Quelle: Universität Mainz