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20.05.2024

12.02.2018

Hochwertige Metalle preiswert zurückgewinnen

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Für die Entwicklung eines innovativen Adsorbertextils sind Dr. Klaus Opwis und sein Team vom Deutschen Textilforschungszentrum Nord-West gGmbH (DTNW), einem An-Institut der Universität Duisburg-Essen (UDE), mit dem Effizienzpreis NRW 2017 ausgezeichnet worden. Sie überzeugten die Jury mit ihrem Verfahren, wertvolle Edelmetalle wie Platin, Gold, Silber oder Palladium aus niedrig konzentrierten wässrigen Lösungen zurückzugewinnen.

Mit dem in Krefeld entwickelten Textil können hochwertige Metalle preiswert zurückgewonnen werden, auch wenn sie in Prozesswässern nur schwach konzentriert enthalten sind. Diese Wässer fallen in der metallverarbeitenden Industrie in großen Mengen an, die weitere Metallrückgewinnung aus ihnen lohnte sich aber bisher nicht oder war technisch unmöglich. Durch das innovative Produkt ergeben sich nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Vorteile - nicht allein durch die höhere Ressourceneffizienz. So können zum Beispiel auch in der Trinkwasseraufbereitung problematische Metalle wie Arsen oder das krebserregende Chromat zurückgehalten werden.

Hohe Ausbeute bei niedriger Konzentration

Das Geschäftsmodell, auf das Opwis und die kooperierenden Unternehmen setzen wollen, ist denkbar einfach: Beim Kunden bauen sie je nach anfallender Prozesswassermenge eine mobile oder stationäre Filtrationsanlage auf, in der tageweise oder dauerhaft im Betrieb gereinigt und das gewonnene Metall anschließend vergütet wird. Wie beim Contracting teilen sich Industrie und Anlagenbetreiber den Gewinn. So profitieren beide, einschließlich Umwelt, Klima und Gesellschaft. "Wir haben noch sehr viele Ideen", sagt Opwis.

Vorbild für Ressourceneffizienz

Die Einfachheit des Verfahrens und die hohe Werterhaltung gefielen der Jury des Effizienz-Preises NRW besonders. "Das ist Ressourceneffizienz im besten Sinne", lobt Jury-Mitglied Gabriele Poth vom Zentrum für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Jury-Mitglieder würdigen mit dem Preis auch die gelungene Kooperation von Ideengeber und umsetzenden Unternehmen sowie die Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten.

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Quelle: Center for Nanointegration Duisburg-Essen (CENIDE)