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20.05.2024

21.07.2016

Gefahr von Staubexplosion vermindern

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Ein Gemisch aus Staub und Luft kann explodieren. Diese Gefahr tritt besonders dann auf, wenn es durch feinste Partikel beispielsweise beim Befüllen oder Entleeren großer Verpackungen oder Big Bags zu einer elektrostatischen Aufladung kommt. Um die Gefahr einer Staubexplosion bei trockenen Schüttgütern zu verhindern, hatte das Unternehmen EMPAC aus Emsdetten mithilfe von Train - Transfer in Steinfurt den Kontakt zum Laserzentrum der FH Münster gesucht. In einem zweijährigen Forschungsprojekt soll dort ein Laserverfahren entwickelt und eine Versuchsanlage aufgebaut werden, um Folienverpackungen so zu bearbeiten, dass die elektrostatische Ladung abgeleitet werden kann. Das Projekt wird durch das zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.

"Das Geheimnis einer guten Verpackung liegt in der Folie", sagte EMPAC-Entwicklungsleiter Siegfried Hartmann. Je nach Schüttgut werden unterschiedliche Multilayerfolien eingesetzt, in denen eine dünne Aluminiumfolie eingearbeitet ist. "Damit die elektrostatische Ableitung dennoch möglich ist, muss die Aluminiumschicht partiell freigelegt werden." Das bisherige Verfahren hierfür ist sehr aufwendig und beinhaltet mehrere Schritte.

"Das geplante Laserabtragsverfahren soll die Polymerschichten der Multilayerfolie teilweise entfernen, um den Aluminiumlayer freizulegen", erklärte Jürgen Gröninger vom Laserzentrum. Damit sei es möglich, die gewünschte elektrische Ableiteigenschaft in einem Arbeitsschritt zu erreichen. "Die ersten Versuche waren schon sehr vielversprechend", sagte der Leiter des Laserzentrums, Prof. Dr. Klaus Dickmann.

"EMPAC ist ein Unternehmen mit einer Vielzahl von innovativen Ideen. Daher ist es sehr schön zu sehen, dass aus den ersten Gesprächen dort ein derartiges Forschungsprojekt entstanden ist", erklärte Stefan Adam von Train. Er hatte die Projektpartner beim 60-seitigen ZIM-Projektantrag unterstützt. "In der Forschung sind die Steinfurter Fachbereiche sehr stark", betonte FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski abschließend. Dies sei ein anwendungsnahes Projekt, das dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Jürgen Gröninger zu verdanken sei.

Quelle: Fachhochschule Münster