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20.05.2024

06.05.2016

Umweltverträglichere Nanopartikel entwickelt

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Sie helfen, dass die Tütensuppe gleichmäßig ins kochende Wasser rieselt, die Düse der Spraydose nicht verstopft oder die Kunstoffsohle sich auch bei Regen als rutschfest erweist: Nanopartikel aus Pyrogenem Siliciumdioxid werden heutzutage vielfältig industriell eingesetzt. Dabei wird immer weiter daran geforscht, dass sie bei ihrer Verarbeitung für Menschen ungefährlich sind, wenn sie versehentlich als Staub eingeatmet werden. Auch die Auswirkungen, die Partikel haben, wenn sie über Abwasser und Co in die Umwelt gelangen, werden sehr gründlich untersucht. Bremer Verfahrenstechniker beschäftigten sich nun mit der Frage, wie man die SiO2-Partikel so designen kann, dass sie immer verträglicher für Mensch und Umwelt werden. Für amerikanische Kooperationspartner im Center for Environmental Implications of Nanotechnology (kurz: CEIN) stellten sie mittels Flammensprühpyrolyse Pyrogenes SiO2 her, das mit Titan- und Aluminium-Partikeln dotiert, also angereichert wurde - im Englischen spricht man dabei von "doping". Das Ergebnis: Die so veränderten Partikel wiesen signifikant bessere Verträglichkeit für die getesteten biologischen Zellen auf.

Best Poster Award für Partikel-Design "made in Bremen"

Nun erhielten die Bremer Wissenschaftler für die Präsentation ihrer Ergebnisse bei der weltweit führenden Konferenz für Partikeltechnologie "PARTEC" in Nürnberg den ersten Platz für das beste wissenschaftliche Poster. "Wir freuen uns sehr, dass unsere Ergebnisse auch auf internationaler Ebene anerkannt werden und zum weltweiten Diskurs über die Gesundheitsgefahren von Nanopartikeln beitragen", sagt Professor Lutz Mädler. Er ist Mitautor der Studie, Leiter des Fachgebiets Mechanische Verfahrenstechnik der Universität Bremen und Direktor der Hauptabteilung Verfahrenstechnik der Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) Bremen. "Die PARTEC, die aller drei Jahre stattfindet, ist der zentrale Treffpunkt der Partikeltechnologen. Da unsere Ergebnisse dort Beachtung finden, sind wir zuversichtlich, dass sie in Zukunft auch in der produzierenden Industrie umgesetzt werden", sagt Suman Pokhrel, federführender Post-Doc der ausgezeichneten Studie.

Quelle: Universität Bremen