Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
10.05.2024

04.12.2015

Abschlussarbeit über das Adsorptionsverhalten von Aktivkohlefiltern prämiert

Teilen:


Ziel der Arbeit war es, das Adsorptionsverhalten von Aktivkohlefiltern besser verstehen zu können. Neben den Untersuchungen zu Abweichung von etablierten Prüfnormen und zur Vereinfachung von Prüfbedingungen hat Miriam Ridders (FH Lübeck) Grundlagenuntersuchungen zum Adsorptionsverhalten durch Aufnahme von Adsorptionsisothermen und energiedisperser Röntgenspektroskopie durchgeführt. Das Ergebnis aus dem untersuchten Wasseraufnahmeverhalten hat gezeigt, dass eine Kalkulation der Haltezeit ohne den Einsatz von Tetrachlormethan möglich ist und dadurch auf eine Prüfung gegen Tetrachlormethan verzichtet werden kann, wenn es sich um gleiche Aktivkohlequalitäten handelt. Damit können aufwändige Untersuchungen mit diesem Schadgas vermieden werden.

Mit den erhaltenen Messdaten hat Ridders nachgewiesen, dass die Mikroporenverteilung einen größeren Einfluss auf die Adsorptionsfähigkeit der Aktivkohle hat, als bisher angenommen. Daraus hat sie eine Empfehlung für die Beschaffung von neuen Aktivkohlen abgeleitet und ausgesprochen. Die Ergebnisse aus der Arbeit sind für die Entwicklung, Produktion und Produktkontrolle von Atemfiltern von essentieller Bedeutung und haben in diesem Zusammenhang ein hohes wirtschaftliches Anwendungspotential.

Ridders hat in ihrer Arbeit zwei Aktivkohlequalitäten untersucht und verglichen, um einen besseren Einblick in das spezifische Adsorptionsverhalten von Aktivkohlefiltern im Multikomponentensystem Wasser/Tetrachlomethan/Luft zu erlangen. Bei Aktivkohlen handelt es sich um mikroporöse, kapillarreiche, hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehende Stoffe, die eine große spezifische Oberfläche aufweisen. Diese Eigenschaften verleihen den Aktivkohlen eine besonders hohe Adsorptionskapazität gegenüber Schadgasen.

Miriam Ridders studierte Chemie- und Umwelttechnik im Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften und überzeugte mit ihrer Bachelorarbeit im Fachgebiet der Physikalischen Chemie mit "Untersuchungen zu den Adsorptionseigenschaften von Aktivkohlen für das Multikomponentensystem Wasser/Tetrachlormethan/Luft."

Vor rund 100 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik hat die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes der Possehl-Stiftung, Renate Menken, die Absolventin Miriam Ridders mit dem Possehl-Ingenieur-Preis im Audienzsaal des Lübecker Rathauses ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

In diesem Jahr wurde der Possehl-Ingenieur-Preis bereits zum 33. Mal vergeben. Als Ausdruck der überzeugenden Qualität der Abschlussarbeiten an der FH Lübeck wurden zusätzlich zum Possehl-Ingenieur-Preis dieses Jahr nicht wie üblich zwei, sondern sogar drei Prämien zu je 3.000 Euro vergeben. "Dieses zeigt einmal mehr, dass die FH Lübeck als Hochschule für Technik, Naturwissenschaften, Bauen und Wirtschaft fachlich sehr breit aufgestellt ist und vor allem, dass unsere Absolventen in allen Disziplinen so ausgebildet werden, dass sie ausgezeichnete Arbeiten anzufertigen vermögen", sagte FH-Präsidentin Dr. Muriel Helbig anlässlich der Preisverleihung.

Quelle: Fachhochschule Lübeck