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20.05.2024

19.06.2013

Hugo-Geiger-Preis 2013 für ultrakompaktes Fluoreszenz-Mikroskop

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Insektenaugen mögen auf uns seltsam wirken, aber so klein sie sind, sie sehen viel und im wahrsten Sinne des Wortes facettenreich. Technisch betrachtet überträgt hier eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Objektive jeweils einzelne Teilbereiche, die anschließend zu lückenlosen Bildern zusammengefügt werden. Nach diesem Vorbild gestaltete mikrooptische Systeme bieten der Wissenschaft dank ihrer kompakten Bauweise faszinierende neue Möglichkeiten und Einblicke.

In seiner Masterarbeit entwickelte René Berlich M. Sc. vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF nicht nur ein integriertes Beleuchtungsmodul für diese Mikroskope, die bequem in jede Hosentasche passen. Er erweiterte die Systeme sogar in ihrem bestehenden Ansatz: Dank seiner Arbeit erhöhte sich ihr Auflösungsvermögen und sie machen nun noch kleinere Strukturen sichtbar. Erstmals können mit ihrer Hilfe auch Fluoreszenzsignale untersucht werden.

Das im Vergleich zu herkömmlichen Fluoreszenzmikroskopen mit nur einem Objektiv extrem weite Gesichtsfeld ermöglicht die parallele Auslese einer Vielzahl von Proben ohne Scannen. Hunderte von Präparaten gleichzeitig zu untersuchen, spart zudem Zeit und Kosten. Ein entscheidender Schritt hin zur Automatisierung biomedizinischer Laboruntersuchungen.

Berlichs System bietet eine einzigartige Kombination: kosteneffiziente Herstellung, großes Bildfeld, ultra-flacher Aufbau. Mit einem Abstand von nur 7 mm zwischen Objekt und Detektor eignet es sich beispielsweise ideal zur Anwendung in mobilen, medizinischen Analysegeräten.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV)