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20.05.2024

27.10.2009

Neues Protein-Nachweisverfahren lizensiert

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Im Auftrag der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München vergibt die Bayerische Patentallianz GmbH Lizenzen über ein Protein-Nachweisverfahren an das Biotechnologieunternehmen ChromoTek GmbH. Grundlage der neu lizenzierten Erfindung ist eine Methode, die Dr. Ulrich Rothbauer, Geschäftsführer von ChromoTek, und Professor Heinrich Leonhardt an der LMU entwickelt haben. Dabei verwenden die Forscher Antikörperfragmente, die als Zielstruktur das grün fluoreszierende Protein GFP erkennen und daran binden.

Diese Antikörperfragmente können an magnetischen Partikeln und anderen Trägermaterialien immobilisiert werden und fungieren so als eine Art "GFP-Falle": Sie fischen hochspezifisch GFP aus biologischen Proben. Mit GFP wird auch das daran fusionierte Protein isoliert - und im günstigsten Fall auch dessen Interaktionspartner, was für die biomedizinische Forschung wichtig ist. Dank der neuen Methode können die Fusionspartner erstmals effizient, hochspezifisch und in reiner Form aus biologischen Proben isoliert werden.

Mit dem Erwerb der Lizenzrechte für Europa und Nordamerika hat sich die ChromoTek GmbH als exklusiver Lizenznehmer nun die Nutzung der Methode gesichert. "Schon jetzt ist die Nachfrage nach dem Produkt sehr groß", berichtet Rothbauer. Inzwischen werde die "GFP-Trap", also die GFP-Falle, weltweit für die Studien von Proteininteraktionen, für enzymatische Essays, ChIP- und die Hochdurchsatz-Proteomics verwendet. Die Vermarktungsaussichten schätzt auch Dr. Detlef Eric Hinz, der das Abkommen für die Bauerische Patentallianz verhandelte, als umfangreich ein. "Die Technologie kann außerdem eine Grundlage für weitere Schutzrechte sein", so Hinz.

Schon jetzt aber wird im Rahmen des Go-Bio-Programms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Entwicklung der sogenannten Chromobodies zur Marktreife bis Ende 2010 gefördert: Diese kleinen, fluoreszierenden Proteine wurden ebenfalls von Rothbauer und Leonhardt entwickelt. Sie können für den Nachweis und zur Isolierung zellulärer Bestandteile eingesetzt werden - wie auch zur Suche nach medizinischen Wirkstoffen. Auch hier könnte sich also die Frage nach der Vermarktung stellen. "Die Zusammenarbeit mit der Technologietransferstelle der LMU und der Bayerischen Patentallianz GmbH verlief auf jeden Fall sehr gut, konstruktiv und gründerfreundlich", betont Rothbauer.

Quelle: idw / Universität München