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20.05.2024

30.06.2009

ALICE endlich zum Mond geschickt: Spektrometer von Ocean Optics nimmt an LCROSS-Mission der NASA teil

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Ein speziell konstruiertes Spektrometer der Firma Ocean Optics wurde im Rahmen der LCROSS-Mission der NASA (LCROSS = Lunar CRater Observation and Sensing Satellite) erfolgreich am Donnerstag, den 18. Juni, vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, aus ins Weltall geschickt. ALICE, der Kosename des Spektrometers, soll bei der Analyse der Zusammensetzung der Mondkrater helfen. Ziel der Analyse ist es, Wasser unter der Mondoberfläche zu finden.

Die Centaur-Rakete, die LCROSS trägt, soll den Mond in der nächsten Woche erreichen und die beiden bleiben für die nächsten 4 Monate miteinander verbunden, bis die nächste spannende Phase der Mission, die für den 9. Oktober 2009 geplant ist, beginnt. Die beiden Teile werden sich anschließend trennen und die Rakete schlägt dann mit einer mehr als zweifachen Geschwindigkeit einer Pistolenkugel auf dem Mond ein. Nach dem Einschlag der Rakete, durch die 2,2 Millionen Pfund Mondmaterial aufgewirbelt werden soll, fliegt ein weiteres Raumfahrzeug, das ALICE trägt, durch die aufgewirbelte Materie, um nach Anzeichen von Wasser und anderen chemischen Verbindungen zu suchen.

In Partnerschaft mit Aurora Design & Technology, das an der Reflexionsoptik für die Mission arbeitete, adaptierte Ocean Optics sein hochempfindliches Spektrometer QE65000, um die rauen Bedingungen dieser Mission zu überleben: extreme Temperaturbereiche und Strahlung sowie erhebliche Stöße und Vibrationen.

ALICE wird die Reflektivität der Ejekta-Wolke messen, während sie in das Sonnenlicht aufsteigt, wodurch Wissenschaftler zwischen Wasserdampf, Wassereis und wasserhaltigen Mineralen (wie z. B. Salzen oder Lehm) mit molekular gebundenem Wasser unterscheiden können. Mit einem Wellenlängenbereich von 270-650 nm und einer optischen Auflösung von weniger als 1,0 nm wird ALICE ionisiertes Wasser (bei 619 nm sichtbar), OH-Radikale (bei 308 nm sichtbar) und andere organische Moleküle, die Kohlenwasserstoff enthalten, mit einem hohen Maß an Genauigkeit identifizieren können. Die Messungen werden zwar von der dunklen Region des Monds genommen, in der Licht rar ist, aber der rückseitig verdünnte Detektor des Spektrometers nutzt das vorhandene Licht optimal aus.

Tief in den Mondkratern verborgenes Wasser könnte Trinkwasser oder sogar die Möglichkeit bedeuten, die Wasserstoff- und Sauerstoffmoleküle in Raketentreibstoff aufzuspalten, wodurch der Grundstein für den Mond als Zwischenstation für die weitere Erforschung des Weltalls gelegt werden könnte. Der Fortschritt von ALICE und LCROSS kann auf der Website der Mission (s.u.) verfolgt werden.

Dies ist die zweite NASA-Kollaboration für Ocean Optics. Ein Spektrometer, das um die Spektrometerreihe HR des Unternehmens entwickelt wurde, wird Teil der ChemCam Mars-Mission 2009 sein, in der die Gesteins- und Bodenzusammensetzung auf dem roten Planeten analysiert werden soll.

Quelle: Ocean Optics