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20.05.2024

22.06.2009

Nenad Ban erhält ersten Max-Rössler-Preis

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Der ETH-Professor Nenad Ban vom Institut für Molekularbiologie und Biophysik ist der erste Max-Rössler-Preisträger. Der gebürtige Kroate erhält den neu geschaffenen Preis für seine herausragende Lehr- und Forschungstätigkeit im Bereich der molekularen Strukturbiologie. Mit 200.000 Franken ist der Max-Rössler-Preis einer der höchstdotierten Förderpreise der Schweiz.

Wie kann man talentierte Professoren fördern, die am Anfang einer großen wissenschaftlichen Karriere stehen? Indem man sie durch Anerkennung motiviert und ihnen großzügig Mittel zur Verfügung stellt, die ihnen freies und kreatives Forschen ermöglichen, ist Professor Peter Chen, Vize-Präsident für Forschung und Wirtschaftsbeziehungen der ETH Zürich, überzeugt. Darüber hinaus sollten diese Mittel in einer Karrierephase zum Tragen kommen, in der sie die größte Hebelwirkung erzielen. Mit dem Max-Rössler-Preis hat die ETH Zürich nun ein ideales Instrument in der Hand, um Professoren und ihre Leistungen speziell auszuzeichnen. Mögliche Kandidaten sind diejenigen ETH-Professoren und Professorinnen, die in den letzten zwei Jahren zu einer ordentlichen Professur befördert wurden. Mit 200.000 Franken ist der Max-Rössler-Preis einer der höchstdotierten Förderpreise der Schweiz.

Erster Preisträger erforscht Riesenmoleküle

Der erste Max-Rössler-Preisträger ist in vielerlei Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung: Der 43-jährige Nenad Ban, Professor für molekulare Strukturbiologie am Departement Biologie, kam im Jahr 2000 als Assistenzprofessor an die ETH Zürich und wurde 2008 zum ordentlichen Professor gewählt. Der gebürtige Kroate wird für seine bahnbrechenden Strukturanalysen von biologischen Makromolekülen geehrt. So trug er wesentlich dazu bei, dass die Struktur der großen Untereinheit eines Ribosoms aufgeklärt werden konnte. Da die Ribosomen bei Antibiotika-Resistenzen eine große Rolle spielen, ist das ein grundlegender Schritt für die Weiterentwicklung von Medikamenten.

Ein anderes Riesenmolekül, mit dem sich Ban beschäftigt, ist die Fettsäure-Synthase. Fettsäuren sind von zentraler Bedeutung für jedes Leben, da sie als Bestandteil biologischer Membranen wichtig für die Energiespeicherung und die Signalübermittlung sind. Für die Produktion dieser Fettsäuren sind die komplexen Protein-Moleküle verantwortlich. Die detaillierte Struktur der FettsäureSynthase erleichtert es der Forschung zum Beispiel gezielt Angriffspunkte gegen Pilzkrankheiten zu finden.

Quelle: idw / ETH Zürich