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20.05.2024

06.04.2009

DFG Broschüre "Tierversuche in der Forschung" erschienen

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Für eine Forschungsorganisation ist die Arbeit mit Tieren unverzichtbar - wer biologische Zusammenhänge durchschauen will, muss Versuche machen. Das Für und Wider von Tierversuchen wird in der Gesellschaft oft sehr emotional diskutiert. Dabei reicht das Spektrum von genereller Ablehnung über die große Gruppe derjenigen, die Tierversuche in beschränktem Umfang akzeptieren, bis zur Befürwortung. Die Verantwortung der Forschung gegenüber der Gesellschaft fordert, dass sie sich mit diesen unterschiedlichen Positionen auseinandersetzt.

Es gibt durchaus gute Gründe, die für eine Forschung an Versuchstieren sprechen. So werden sie beispielsweise benötigt, um neue Diagnoseverfahren und Therapien gegen Krankheiten entwickeln zu können, die Jahr für Jahr nach wie vor weltweit viele Todesopfer unter den Menschen fordern. Zellkulturen ermöglichen zwar Detailuntersuchungen, die Gesamtleistung des Organismus kann hierbei jedoch nicht erfasst werden - komplexe Zusammenhänge lassen sich tatsächlich nur im Tierversuch klären.

Auf Tierversuche zu verzichten würde also auch den Verzicht auf Möglichkeiten bei der Entwicklung neuer Medikamente und Therapien gegen schwere Krankheiten bedeuten. Ein moralisches Dilemma, dessen Lösung in der hohen ethischen Verantwortung gegenüber den Versuchstieren in der biologischen und medizinischen Grundlagenforschung liegt. Strenge Vorschriften kontrollieren die tierexperimentelle Forschung wie kaum einen anderen Bereich der Tierhaltung und -nutzung. Die ethische Abwägung, die die Zulassung oder Ablehnung von Tierversuchen begleitet, versucht, sowohl die Belange der Tiere als auch die moralische Verantwortung der Menschen füreinander zu berücksichtigen.

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft