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11.05.2024

22.08.2007

Chemie-Studium: Beschäftigungschancen für Chemiker

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Die Zahl der von der Industrie eingestellten Chemie-Absolventen ist erneut angestiegen. Annähernd die Hälfte der Studienanfänger im Fach Chemie befinden sich in einem Bachelor-Studiengang, in der Bio-Chemie sind es bereits 60 Prozent. Dies sind die herausragenden Ergebnisse der Studie "Chemiestudiengänge in Deutschland", die die Gesellschaft deutscher Chemiker (GDCh) anhand der jährlich erhobenen statistischen Daten für 2006 ermittelt hat. 5.113 Personen haben im Jahr 2006 ein Chemiestudium begonnen. Davon waren 2.677 Anfänger in einem Diplom-Chemiestudium. Weitere 2.436 begannen einen Chemie-Bachelor-Studiengang. Die Zahl der "Diplom-Studenten" ist damit signifikant zurückgegangen

Über 27.000 Chemiestudenten

Die Gesamtzahl der Chemiestudierenden betrug im Jahr 2006 27.270, verglichen mit 26.913 ein Jahr zuvor. Von den Studierenden befanden sich 4.832 (Vorjahr 3.147) in Bachelor-Studiengängen und 611 (564) in Master-Studiengängen. Hinzu kommen 698 (643) Studierende der Wirtschaftschemie.

Mehr Doktoranden

Die Zahl der Doktoranden ist, wie schon in den Vorjahren, abermals leicht angestiegen und lag bei 5.322 (5.147). Bemerkenswert ist weiterhin der hohe Ausländeranteil bei den Doktoranden. Er liegt bei rund 25 Prozent. Offensichtlich - so die GDCh - kommen in erster Linie fortgeschrittene ausländische Studierende nach Deutschland, um ein Master-Studium oder eine Promotion zu absolvieren.

Promotionen: niedrigster Stand seit 21 Jahren

Nach einem Zwischenhoch im Vorjahr hat sich der kontinuierliche Rückgang der Absolventen mit Promotion weiter fortgesetzt. Er lag mit 1.299 (1.331) auf dem niedrigsten Stand seit 21 Jahren. Von den promovierten Absolventen kamen knapp 30 Prozent aus dem Ausland. Der Anteil der Studentinnen mit Promotion lag bei knapp einem Drittel. Die durchschnittliche Studiendauer bis zum Diplom einschließlich der Diplomarbeit betrug 11,5 Semester, bis zur Promotion 19,7 Semester. Die durchschnittlichen Studiendauern haben sich damit weiter leicht verkürzt (11,8 bzw. 20,1 Semester).

Bachelor - Master - Promotion

Der größte Teil der Diplom-Chemiker (90 Prozent) schloss, wie in den Vorjahren, unmittelbar an den Diplomabschluss eine Doktorarbeit an. Von den Absolventen, deren Verbleib der GDCh bekannt war, nahmen fast alle Bachelor-Absolventen ein Masterstudium auf und fast alle Master-Absolventen begannen eine Promotion. Der "klassische" Weg, das Chemiestudium mit einer Promotion zu beenden, ist offenbar auch noch im Zeitalter von Bachelor und Master "erste Wahl".

Karriere in der Chemieindustrie

36 Prozent der promovierten Absolventen (Vorjahr 30 Prozent) wurden in der chemischen Industrie eingestellt. 8 Prozent fanden eine Anstellung in der übrigen Wirtschaft. 22 Prozent der Chemiker gingen nach der Promotion zunächst ins Ausland, in den meisten Fällen zu einem Post-Doc-Aufenthalt. Eine befristete Stelle im Inland nahmen 16 Prozent an, 6 Prozent verblieben nach der Promotion in der Hochschulforschung bzw. an einem Forschungsinstitut. 3 Prozent kamen im öffentlichen Dienst unter, je 1 Prozent nahm ein Zweitstudium auf oder wurde freiberuflich tätig.

7 Prozent der promovierten Absolventen (Vorjahr 10 Prozent) war zum Zeitpunkt der Umfrage stellensuchend. Wie die GDCh ergänzend mitteilt, sinkt dieser Wert, bedingt durch den Umfragezeitpunkt, kaum unter fünf Prozent. Die tatsächliche Arbeitslosigkeit der Absolventen ist daher deutlich geringer.

Quelle: Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC)