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10.05.2024

14.05.2007

Einweihung des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin

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Nun ist es soweit: Wenn am Mittwoch, 23. Mai, die Einweihungsfeier des Max-Planck-Instituts für molekulare Biomedizin vor rund 300 geladenen Gästen beginnt, sind die Mitarbeiter endlich in ihrem gemeinsamen Gebäude angekommen. Bis Ende vergangenen Jahres residierten die zwei Abteilungen des 2001 gegründeten Instituts mit den Direktoren Prof. Hans Schöler und Prof. Dietmar Vestweber an zwei verschiedenen Standorten in Münster. Ein Vortrag von Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard (Max-Planck-Institut für Entwicklungs- biologie Tübingen), bildet den festlichen Rahmen der Feier, zu der das Institutskollegium neben Max-Planck-Präsident Peter Gruss auch Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft erwartet.
Es schimmert grünlich in der Röntgenstraße 20: Dafür sorgen die großen Glasfassadenflächen der schlicht und klar strukturierten Neubauten, die in unmittelbarer Nähe zur medizinischen Fakultät stehen, an der beide Direktoren Mitglied sind. Ein zweistöckiges Hauptgebäude mit Laboren und Büros, ein Versorgungsbau sowie ein Tierhaus beherbergt das Institut, das sich zum Einweihungstag Besuchern öffnet. So sind Journalisten von 9 Uhr bis 9.30 Uhr zu einem Pressegespräch in die Bibliothek eingeladen, bei der auch MPG-Präsident Peter Gruss und Max-Planck-Direktorin Christiane Nüsslein-Volhard anwesend sind. Anschließend gibt es die Möglichkeit einer Führung durchs Institut. Zur offiziellen Einweihungsfeier um 10 Uhr werden dann unter anderem der Münsteraner Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann, die Rektorin der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Prof. Ursula Nelles und die Staatssekretäre Thomas Rachel (Bundesministerium für Bildung und Forschung) und Dr. Michael Stückradt (Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen) erwartet. Höhepunkt der Feierlichkeiten, die musikalisch von Studenten der Musikhochschule Münster umrahmt werden, ist der Festvortrag von Christiane Nüsslein-Volhard.

Der Neubau mit seiner markanten Außenfassade wurde vom örtlichen Büro Kresing Architekten entworfen. Er hat eine Nutzfläche von 6.200 Quadratmetern und kostete insgesamt 41,5 Millionen Euro. Die Räume des Haupthauses sind durch einen gemeinsamen offenen Gang verbunden, was die Transparenz des gesamten Gebäudes unterstützt und die Kommunikation fördert. Im angrenzenden Gästehaus, dessen Glasfassade sich in der davor angelegten großen Wasserfläche spiegelt, können in komfortablen Einzel- und Doppelzimmern bis zu zwölf Personen untergebracht werden. Hier sollen zum Beispiel Redner aus dem In- und Ausland übernachten, die zuvor im Auditorium mit modernster Übertragungstechnik einen Vortrag für die eigenen Wissenschaftler sowie für Gäste aus anderen Instituten gehalten haben. Die Internationalität spielt überhaupt eine große Rolle im neuen Forschungsgebäude: So ist die Institutssprache Englisch, was bei 15 Nationen unter einem Dach auch nicht anders möglich wäre.

Gegründet wurde das heutige Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin 2001 als Max-Planck-Institut für vaskuläre Biologie mit Prof. Dietmar Vestweber. Bis zum ersten Teileinzug im Herbst letzten Jahres war seine Abteilung im Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) im Gebäudekomplex der benachbarten Hautklinik untergebracht. 2004 nahm Prof. Schöler den Ruf für die Leitung der zweiten Abteilung an und kehrte aus den USA nach Deutschland zurück. Er und sein Team residierten seitdem im nahen Institut für Chemo-und Biosensorik (ICB) beim Technologiehof. Gemeinsam betreiben Vestweber und Schöler im neuen Haus Grundlagenforschung auf den Gebieten vaskuläre Zellbiologie sowie Zell- und Entwicklungsbiologie. Mit modernen, effizienten Techniken untersuchen die Wissenschaftler molekulare Mechanismen, die ursächlich an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind.

Die Abteilung Vestwebers widmet sich vor allem der Frage, wie sich die weißen Blutkörperchen bei einer Entzündung durch die Blutgefäßwand bewegen. Dagegen stehen im Fokus der Abteilung von Prof. Dr. Schöler die Biologie der Entwicklung von Säugern und die Untersuchung von Abläufen der Zellerneuerung, insbesondere von Stammzellen. Darüber hinaus ist eine dritte Abteilung geplant und es sollen Nachwuchsgruppen eingerichtet werden, so dass das Institut im Endausbau bis zu 190 Mitarbeiter haben wird.

Das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin ist eines von 11 Instituten der Max-Planck-Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen. Damit entwickelt sich das Bundesland mit seinem sehr dichten Netz an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen weiter zu einer Hochburg in der Forschung. Münster genießt auf vielen Forschungsgebieten Weltruf - zum Beispiel in vaskulärer Biologie, bei Entzündungsmedizin, molekularer Bildgebung, in Nanotechnologie, Reproduktionsmedizin und nicht zuletzt bei der Stammzellforschung.

Quelle: Max-Planck-Gesellschaft