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19.05.2024

12.01.2007

Forschungsvorhaben "Moderne, naturnahe Abwasserbehandlung durch bewachsene Bodenfilter" abgeschlossen

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Die Fachhochschule (FH) Bielefeld untersuchte drei Jahre lang im Rahmen eines Forschungsauftrages des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen die Bodenfilteranlage der Gemeinde Hille. Finanzvolumen des Pilotprojekts in Hille-Hartum: 154.000 Euro. Die Forschungsarbeiten, geleitet von Professor Dr. Matthias Namuth vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, hatten zum Ziel, die Reinigungsleistung des neu in Betrieb gegangenen Bodenfilterbeckens zu erforschen. Da solche Anlagen zur Zeit in vielen Städten und Gemeinden gebaut werden oder erst kürzlich in Betrieb gegangen sind, entschloss sich das Ministerium, solche Anlagen als Pilotprojekt in Hille-Hartum noch genauer und mit hohem finanziellen Aufwand untersuchen zu lassen.

Mit Erfolg. Die Auswertung der erhobenen Daten bestätigt der Bodenfilteranlage in Hille eine außerordentlich gute Reinigungsleistung. "Das ist besonders deshalb erfreulich", so Dr. Namuth, "weil das so gereinigte Abwasser nach dem Bodenfilterbecken durch das Naturschutzgebiet und über den Wesernebenfluss Bastau in die Weser abfließt."

Im Einzelnen können folgende Ergebnisse festgestellt werden:

  • Organische Stoffe des Abwassers werden bis zu 80 % reduziert
  • Keime werden mit mehr als 90 % zurückgehalten
  • Die spektrale Online-Analytik ist generell für den Einsatz geeignet
  • Auch nach drei Jahren ist der Durchsatz durch den Bodenfilter unverändert gut
  • Die entwickelte Methode zur Bewertung liefert genauere Ergebnisse als die herkömmliche
  • Das Schilf auf dem Bodenfilter sorgt neben einer besseren Durchlässigkeit auch für bessere Ablaufwerte

Quelle: idw / Fachhochschule Bielefeld