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10.05.2024

23.08.2004

Die Gewinnung von ungestörten Bodenproben in Böden zur Verwendung in Elutionsanlagen

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Nach der Definition der BBodSchV dient die Sickerwasserprognose der Abschätzung von Schadstoffkonzentrationen im Sickerwasser und ist damit unverzichtbarer Bestandteil einer Gefährdungsabschätzung beim Verdacht auf eine Grundwasserkontamination. Neben den in-situ-Untersuchungen oder der Übertragung von Erfahrungswerten können die erforderlichen Daten auch auf der Grundlage von Materialuntersuchungen an ungestörten Bodenproben im Labor durch Elutionsversuche abgeschätzt werden. Die Ungestörtheit bezieht sich dabei prinzipiell auf alle Eigenschaften, die für die Schadstoffmobilisierung und das Verhalten der Schadstoffe beim Transport relevant sind.

Diese Schadstoff-Transportparameter können jedoch in Folge der natürlichen Heterogenität eines Standortes auch zwischen ungestörten Proben variieren. Auf Grund der daraus abzuleitenden Forderung nach Paralleluntersuchungen entsteht der Anspruch, bereits bei der Probenahme Qualitätskriterien aufzustellen, die eine Reproduzierbarkeit der Probenahme ermöglichen.

Die vorliegende Arbeitshilfe liefert Hinweise zur praktischen Umsetzung der ungestörten Bodenprobenahme und beschreibt Anforderungen, die aus der Verwendung dieser Proben in Bodensäulenversuchen erwachsen. Dabei werden die bisher vorliegenden Hinweise aus berücksichtigt und ergänzt.

Ausgehend von einer Übersicht der in verschiedenen bodenkundlichen Lehrbüchern sowie Verfahrensvorschriften und Normen formulierten Anforderungen an die Entnahme ungestörter Bodenproben werden in der Arbeitshilfe Kriterien für die Qualität ungestörter Bodenproben für Bodensäulenversuche beschrieben und die in der Fachliteratur vorhandenen Empfehlungen hinsichtlich der praktischen Anwendung ergänzt. In vier Kapiteln werden die Anforderungen an die Probenahmegeräte, die Entnahmetechnik, die Vorbereitung der Probenahme und die Durchführung der Feldarbeiten konkretisiert. Ergänzend wird im Anhang ein Probenahmeprotokoll für die Bodenprobenahme in Stechzylindern vorgestellt.

Ungestörte Bodenproben werden auch für andere Bodenuntersuchungen im Labor benötigt (z.B. bodenmechanische Kenngrößen, Bodenlagerungsdichte, hydraulische Leitfähigkeit von Böden, Porenvolumen). Hinsichtlich der speziellen Anforderungen dieser Verfahren wird auf das Literaturverzeichnis verwiesen.
Die vorliegende Entwurfsfassung der Arbeitshilfe wurde durch den Fachausschuss F2 "Probenahme" erarbeitet und vom Vorstand des ITVA zur Veröffentlichung als Entwurf freigegeben.

Einsprüche oder Stellungnahmen zum Entwurf der Arbeitshilfe sind bis zum 30. November 2004 zu richten an die Geschäftsstelle des Ingenieurtechnischen Verbandes Altlasten e. V. (ITVA).

Quelle: Ingenieurtechnischer Verband Altlasten