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17.05.2024

17.07.2014

Untersuchungen von Textilien und Leder mit Hautkontakt auf gefährliche Inhaltsstoffe

Dr. Norbert Martin , Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Freiburg

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Jeweils projektbezogen wurden Fasnachtkostüme und -Accessoires, Strickgarne, Ledergürtel, Erotikwäsche, Nähgarne, Schildmützen, Fahrradhosen, Lederschuhe, Tücher/Schals aus Schleiergewebe sowie Textilien mit Lebensmittelkontakt (Weihnachtstischdekoration) auf Azofarben und freisetzbare potenziell krebsauslösende Amine, sensibilisierende Farbstoffe, Chrom(VI) sowie die Farbechtheit von Tischdekoration untersucht.

Die Fragestellung lautete: Sind die Erzeugnisse hinsichtlich der chemischen Sicherheit auffällig?

Azofarbstoffe

Lediglich in 6 Fällen der insgesamt 456 untersuchten Proben wurden freisetzbare Amine nachgewiesen: Ein Fasnachtskostüm, zwei Schildmützen sowie die Textilfütterung eines Lederschuhs waren auffällig. Die freisetzbaren Amine waren 4-Aminoazobenzol in 2 Fällen (140 und 130 mg/kg) sowie jeweils einmal 3,3'-Dimethoxybenzol (80 mg/kg) und 3,3'-Dimethylbenzol (165 mg/kg). Das Haarnetz einer Perücke (Beschwerdeprobe) enthielt 60 mg/kg Benzidin, im gleichen Material der Vergleichsprobe wurden 250 mg/kg 4-Aminoazobenzol nachgewiesen. Der Anteil zu beanstandender Erzeugnisse ist seit Jahren niedrig; ein erfreuliches Zwischenfazit.

Chrom(VI)

Im Rahmen des Projekts "Schuhe für Erwachsene aus Leder" wurde bei zwei Proben Damenschuhe (Ballerinas und Sandalen) der Chrom(VI)-Grenzwert von 3,0 mg/kg überschritten. Die gemessenen Gehalte lagen bei 64 bzw. 14 mg/kg. Des Weiteren waren in 4 Paar Schuhen, welche als Verbraucherbeschwerden zugeführt wurden, Chrom(VI)-Gehalte von 10 bis 30 mg/kg nachweisbar. Auch in einem Lederkorsett wurde ein erhöhter Gehalt von 10 mg/kg bestimmt.


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