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16.05.2024

24.02.2011

Biokraftstoff - Energieträger der Zukunft?

Holger Brecht , FRITSCH GmbH

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Biokraftstoffe wie Biodiesel, Pflanzenöl, Ethanol, Biomethan oder die synthetischen Biomass-to-Liquid (BtL)-Kraftstoffe sind in aller Munde. Sie sind derzeit die einzige, erneuerbare Alternative im Mobilitätssektor und tragen bereits heute mit 6,1 Prozent zum Kraftstoffverbrauch in Deutschland bei.

Dennoch kamen Biokraftstoffe in den vergangenen Monaten und Jahren auch immer wieder in den Verruf, nicht sozial- und umweltverträglich zu sein. So wurden etwa in Entwicklungsländern große Flächen gerodet und für Biosprit Monokulturen aus Zuckerrohr und ähnlichem genutzt. Diese standen somit ohne Absicht im Wettbewerb zur Lebensmittelproduktion.

Diese bekannte Problematik führte dann unweigerlich zur Entwicklung einer Klima- und Sozialverträglicheren Nutzung der Biokraftstoffe der zweiten Generation. Die heute bereits gängigen Biokraftstoffe der ersten Generation werden ausschließlich aus öl-, stärke- oder zuckerhaltigen Pflanzenbestandteilen hergestellt, beispielsweise Biodiesel aus Rapsöl oder Bioethanol aus Stärke oder Zucker. Bei der Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation hingegen werden nicht die stärke- bzw. ölhaltigen, sondern nur die zellulosehaltigen Bestandteile der Pflanze genutzt. Auf diese Weise erhält man durch die höhere energetische Ausbeute mehr Treibstoff. Zudem konkurriert der Treibstoff nicht mit Nahrungs- oder Futtermitteln, weil die stärkehaltigen Pflanzenbestandteile, wie zum Beispiel das Maiskorn, weiterhin für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden können. Biokraftstoffe der zweiten Generation sind zudem klimafreundlicher als Treibstoffe aus fossilen Energieträgern wie Erdöl oder Erdgas, weil die Pflanze der Atmosphäre während des Wachstums exakt die Menge des Klimagases Kohlendioxid entzieht, die später beim Verbrennen in Motoren wieder freisetzt wird.


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