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02.05.2024

19.03.2010

Titration, eine unverzichtbare Methode zur Gehaltsbestimmung im modernen Labor

Dr. Jürgen Peters , SI Analytics GmbH

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Da gibt es doch diese über 200 Jahre alte, eher alchemistische Methode der Titration. Da werden Chemikalien und Reagenzien zusammengekippt, Farbumschläge werden wie Orakelsprüche interpretiert und in bunten Mänteln gekleidete Wahrsager und Alchemisten treten mit klugen Sprüchen auf und verbreiten mit Zweideutigkeiten Unsicherheit und das Gefühl, dass alles mächtig kompliziert ist und auch noch falsch läuft! Der einzige, der hier falsch herumläuft, wäre der "chemische Fachmann", der mit seinem bunten Kittel dokumentiert, dass er den Zeitpunkt der Laborkittelwäsche deutlich verpasst hat! Der vielleicht auch den Fortschritt in der Entwicklung der analytischen Chemie und den Stand der Technik bei den Analysengeräten versäumt hat!

Denn was vor 200 Jahren begonnen hat und sich dann als die Standardmethode der Gehaltsbestimmung in der Analytik durchsetzte, wurde für Nichtfachleute noch vor 20 Jahren als kompliziert und schwierig durchführbar angesehen. George Fleischer sagte 1773: "Es ist nicht jedermann zu rathen, sich zu dieser allerverborgensten Wissenschaft und Kunst zu wenden: unter tausenden kann kaum einer dazu gelangen, weil sie nicht wissen, was sie suchen und wo es zu finden ist; weil sie glauben, ein jedes Subjectum schicke sich zu ihrem Vorhaben, und lassen sich durch falsche Begriffe als Anweisungen, zu eingebildeten Universalien und Particularien, ihre Sinnen betäuben, daß sie das Naturgemäße vernünftige nicht erkennen können."


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