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20.05.2024

02.02.2023

Papierlos glücklich!

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Papierverschwendung
Papierverschwendung (Quelle: Pixabay [CCO])
Heute sprechen wir über eine der größten Erfindungen der Menschheit. Eine Erfindung, die die Verbreitung des Wissens erst möglich machte. Auch 2000 Jahre später sind wir in so ziemlich jedem Bereich unseres Alltags darauf angewiesen.

Die Rede hier ist von Papier. Ob als Taschentuch, Toilettenpapier, Küchentücher, Feuchttücher, Druckerpapier, Kataloge, Zeitungen, Kartons, Bücher, Hefte, Briefumschläge, etc. - es ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Während es in einigen Lebensbereichen unersetzbar ist, fällt mir doch vor allem im Büroalltag auf, wie hoch und vor allem verschwenderisch hier der Papierverbrauch ist.

Einer Studie der Viadesk GmbH zufolge, druckten deutsche Beschäftigte im Jahr 2018 im Durchschnitt 26 Seiten pro Tag und Kopf aus. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zufolge, arbeiten in Deutschland rund 14,8 Millionen Menschen in Büros. Zusammen drucken diese 14,8 Millionen Beschäftigten jeden Arbeitstag 364 Millionen Blatt Papier aus. Bei durchschnittlich 250 Arbeitstagen werden in Deutschland im Jahr folglich insgesamt 91 Milliarden Blatt Druck- und Kopierpapier verbraucht. Rechnet man fünf Gramm für ein Din A4 Blatt, kämen wir bei fast 15 Millionen Bürobeschäftigten auf 47.320 Tonnen Papier pro Tag - und das ist nur der Papierverbrauch im Arbeitsalltag! Kein Wunder, dass Deutschland europaweit Spitzenreiter beim Papierverbrauch ist. Deutschland sieht sich weltweit gern als Ökovorreiter, gehört aber zu den größten Verschwendern von Papier in Europa.

Auch mein Papierverbrauch im Büro war enorm hoch, vor allem, weil ich sehr viel lieber auf Papier schreibe als am PC. Wenn ich schätzen würde, würde ich sagen, dass etwa 90% davon im wahrsten Sinne des Wortes für die Tonne war, denn vieles von dem, was geschrieben, ausgedruckt, notiert oder korrigiert wurde, landete am Ende doch noch in den Müll. Welch eine Verschwendung natürlicher Ressourcen - vor allem angesichts der hohen Umweltbelastung, die mit der Herstellung von Papier einhergeht. Irgendwann war klar: Mein Umgang mit Papier muss sich grundlegend ändern - für den Anfang durch einen bewussteren Papierverbrauch und konsequentes Recycling. Doch wie sollte ich das schöne Gefühl vom Schreiben auf Papier aufgeben? Durch Recherche bin ich auf die für mich perfekte Lösung gestoßen: ein digitales Notizbuch. Nicht irgendein Notizbuch. Ein Notizbuch, bei dem das Schreibgefühl sich so anfühlt wie Bleistift auf Papier. Zudem werden die Notizen sogar digitalisiert. Und das Beste: für meine guten Ideen und die, die in den Müll landen, müssen keine Bäume gefällt werden.

Ich möchte mit diesem Beitrag keine Werbung für digitale Notizbücher machen. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass jeder in der Verantwortung ist, seinen Umgang mit unseren Ressourcen zu überdenken. Es werden jedes Jahr durchschnittlich ganze 158.000 Quadratkilometer des tropischen Regenwaldes gerodet. Davon wird knapp jeder fünfte Baum zur Herstellung von Papier genutzt. Die Folgen? Verheerend! Werden Bäume abgeholzt, gelangt Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre. Das wiederum begünstigt den Klimawandel. Gleichzeitig verlieren Tiere und Pflanzen an Lebensraum, sodass die Artenvielfalt abnimmt. Kurz: Unser Papierkonsum zerstört Lebensräume auf der ganzen Welt - und damit letztendlich auch die Umwelt.

Abschließen möchte ich daher mit einem ganz passenden Zitat des deutschen Physikers Werner Heisenberg, der sagte:

Die Ideen sind nicht verantwortlich für das, was die Menschen aus ihnen machen.
Werner Heisenberg (1901-1976)

Die Erfindung des Papiers vor 2000 Jahren veränderte die Welt des Menschen und seine Geschichte. Doch der Mensch schaffte es auch hier einen einstmaligen Luxusartikel zum Umweltproblem zu machen. Erfreulicherweise stehen uns Alternativen zur Verfügung, durch die jeder dazu beitragen könnte, seinen Papierverbrauch zu senken. Man muss sich nur überlegen, wo man anfangen möchte.

» Mehr über Werner Heisenberg

» Mehr zum Papierverbrauch in Deutschland

Autor: kein Autor


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anonym02.02.2023 um 16:03:37

...das macht wirklich sehr nachdenklich. Ich persönlich drucke sehr wenig aus. Und das schon seit Jahren. Softwarelösungen wie digitale Notizbücher (z.B. oneNote) sind sehr praktisch. Und das gute: Man hat die immer dabei. Danke für den tollen Artikel!




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