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29.05.2024

17.12.2020

Blick nach vorn

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Steiniger Weg
Bild: pixabay [CCO]
Noch ungefähr zwei Wochen, dann ist das Jahr 2020 Geschichte. Das Jahresende ist üblicherweise immer ein Anlass zurückzuschauen und ein Resümee zu ziehen. Nicht umsonst übertreffen sich Fernseh- und Radioprogramme ab Mitte Dezember regelmäßig mit mehr oder weniger spannenden Jahresrückblicken.

Für das Jahr 2020 Jahres gab es Anfang Januar viele Vergleiche mit den 1920er Jahren. Nicht nur in Bezug auf die "Wilden 20er", die mit der Serie "Babylon Berlin" viel Beachtung fanden. Das Erstarken von Populisten wurde mit dem Aufstieg Adolf Hitlers, der im August 1920 seine erste große Rede hielt, verglichen und vor der Zerbrechlichkeit der Demokratie gewarnt. Es wurden Parallelen gezogen zwischen der Angst vor der Industrialisierung und der heutigen Skepsis Vieler gegenüber der Künstlichen Intelligenz. Die Aktionäre wurden regelmäßig an den Börsencrash 1929 erinnert und davor gewarnt, sich ihrer Anlagen zu sicher zu sein.

Seit Februar dominiert ein anderes Thema das Jahr, so dass alle anderen Nachrichten und Geschehnisse in den Hintergrund geraten: COVID-19. So wie es aussieht, werden wir uns auch im neuen Jahr weiter damit beschäftigen müssen. In 2021 werden die Herausforderungen darin liegen, eine gute Balance zwischen der Gesundheit der Bevölkerung, einer funktionierenden, stabilen Wirtschaft und der persönlichen Freiheit des Einzelnen zu finden. Dies zu bewerkstelligen wird mit Sicherheit eine schwierige Aufgabe, bedenkt man, dass neben der Bundestags- auch mehrere Landtagswahlen anstehen. Es ist zu befürchten, dass sich zu viele Entscheidungsträger dazu verleiten lassen, sich nicht pragmatisch, sondern parteipolitisch und karrierebewusst den genannten Herausforderungen zu stellen. Bleibt zu hoffen, dass mit einem Impfstoff zumindest einige der Probleme gelöst werden.

Den Schwarzmalern, die die 1920er Jahre als warnendes Beispiel zitierten kann trotzdem zumindest in Teilen der Wind aus den Segeln genommen werden: Die Wahlprognosen für Populisten und Radikale sind aktuell deutlich geschrumpft. Die Künstliche Intelligenz hat uns in Form von Sprachassistenten, Smart Home, assistiertem Fahren oder intelligenter Navigation bislang eher genutzt als geschadet.

Sucht man lange genug, so kann man sogar der Corona-Krise etwas Gutes abgewinnen. Sie hat unter anderem die Grenzen der Globalisierung aufgezeigt und viele Menschen dazu veranlasst, mehr über Nachhaltigkeit und regionales Wirtschaften nachzudenken.

Sich mit der Maskenpflicht und den Abstandsregeln zu arrangieren war und ist nicht immer und überall einfach. Aber aufeinander zu achten, an andere zu denken und dafür auch Nachteile in Kauf zu nehmen ist zurzeit unabdingbar - das nennt man dann übrigens Solidarität. Genau diese Einschränkungen im täglichen Leben und Umgang miteinander haben aber auch vieles offengelegt, das vorher im Verborgenen lag. Ich habe durch den verordneten Abstand und hinter der Maske einige mir bekannte oder vertraute Menschen neu kennengelernt und war überrascht - im Positiven, wie auch im Negativen.

Glücklicherweise bin ich bislang persönlich und wirtschaftlich nur ganz am Rande von der Pandemie betroffen und habe auch deshalb noch viel Optimismus zu verbreiten, von dem ich den Lesern unseres Labor-Blogs gerne etwas abgebe. Mit einem Zitat von Albert Einstein wünsche ich Ihnen für das neue Jahr Zuversicht, Gesundheit und alles Gute:

Wenn's alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war es schlecht, ja dann erst recht.
Albert Einstein (1879-1955)

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Autor:  

Anke Fähnrich

Anke Fähnrich


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