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19.05.2024

13.06.2019

Geduldsfaden oder Zündschnur?

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Geduldsfaden
Foto: Dennis Skley [CCBY-ND 2.0]
Unser Alltag ist hektisch und oft von Zeitmangel geprägt. Für Geduld ist da kein Platz. Trotzdem brauchen wir sie öfter als uns lieb ist.

Unsere Geduld wird meist mehrmals am Tag auf die Probe gestellt. Vielleicht schon am frühen Morgen, wenn man darauf warten muss, dass die Kinder das Badezimmer freigeben - was je nach Alter der Sprösslinge auch schon mal einige Momente in Anspruch nehmen kann.

Der Weg zur Arbeit kann einem ebenfalls viel Geduld abverlangen, wenn mal wieder die S-Bahn verspätet ist oder ausfällt oder die Verkehrsplaner der Stadt eine neue Variante der "Roten Welle" erproben.

Muss man dann auch noch auf den Kollegen warten, der mal wieder mit seiner Arbeit nicht rechtzeitig fertig wird, oder textet einen ein wichtiger Kunde schier endlos mit belanglosem Kram zu, obwohl man auf dem Sprung zum nächsten Termin ist, kann der sprichwörtliche Geduldsfaden schon mal reißen oder zur Zündschnur mutieren.

Leider bringt das - wenn überhaupt - nur kurzzeitig eine Entlastung der eigenen Nerven. Besser ist es, wie so oft im Leben, durchzuatmen, um den Geduldsfaden kurz zu entlasten und sich eines japanischen Sprichwortes zu besinnen:
Geduld ist die Kunst, nur langsam wütend zu werden.
Sprichwort (aus Japan)
Meist kann man auf diese Art einiges an Brisanz aus der jeweiligen Situation nehmen und feststellen, dass es sich sowieso nicht gelohnt hätte, sich aufzuregen.

Wichtig dabei ist, dass man Geduld nicht mit "Aufschieberitis" - oder vornehmer ausgedrückt mit Prokrastination - verwechselt. Geduld bedeutet auch nicht, sich selbst und seine Bedürfnisse immer hintenanzustellen oder unliebsame Dinge auszuhalten und sie zu ertragen, ohne sich zu wehren oder nach Alternativen zu suchen. Eher sollte man Geduld mit Gelassenheit gleichsetzen. Getreu dem Motto, das unbestätigten Quellen zufolge dem Krümelmonster aus der Sesamstraße zugeschrieben wird:
Natürlich kann man sich aufregen - man kann aber auch Kekse essen!

Autor:  

Anke Fähnrich

Anke Fähnrich


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