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19.05.2024

20.09.2018

Voraussichtlich könnte die Prognose zutreffen

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Eigentlich liegt es ja schon in dem Wort an sich: Prognose bedeutet übersetzt Vorhersage, und da niemand in die Zukunft schauen kann, wird immer ein Teil der Prognosen richtig, der andere Teil falsch sein. Populärstes Beispiel sind die Wetterprognosen, die sich meist in die Richtung entwickeln, für die man nicht entsprechend vorbereitet ist.

Trotzdem geben wir gerne Prognosen ab. Positive, um ein Vorhaben zu begründen, eine Investition durchzusetzen, um andere zu motivieren oder aufzuheitern, negative, um das Gegenteil zu bewirken.

Als unverbesserliche Optimistin und Verfechterin der "self-fulfilling prophecy"-Theorie, habe ich schon viele positive Prognosen gewagt, die auch (wie oben beschrieben) wenigstens zum Teil ins Schwarze trafen. Und auch, wenn ich letztlich vollkommen daneben lag, so haben die Prognosen trotzdem dazu beigetragen, Mitarbeiter oder Kollegen zu motivieren, das Beste aus einer Aufgabe oder einem Projekt herauszuholen.

Nur wie argumentiert man, wenn sich eine Prognose schließlich als falsch erweist? Eine schlechte Lösung ist sicher, seine ursprünglichen Ansätze zu negieren oder alles auf andere zu schieben. Besser ist es, sich als Experte zu präsentieren. Frei nach den ehemaligen britischen Premierminister Churchill, der dazu gesagt haben soll:

Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.
Winston Churchill (1874-1956)

Nur wenn man im Nachgang möglichst objektiv analysiert, warum man mit seiner Prognose so daneben lag, ist es möglich besser zu werden. Nur dann kann man herausfinden, welche Sachverhalte oder Umstände geändert werden müssen, um das gewünschte Ziel schließlich doch zu erreichen.

Das kann frustrierend und mühselig sein, sollte uns aber nicht die Energie rauben, Dinge neu in die Hand zu nehmen. Dazu hat Einstein ein Rezept entwickelt:

Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.
Albert Einstein (1879-1955)

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Autor:  

Anke Fähnrich

Anke Fähnrich


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anonym05.10.2018 um 12:07:21

Die hohe Kunst der Prognose oder Vorhersage liegt darin, diese immer so zu formulieren, dass sie in jedem Fall zutreffend ist; bestes Beispiel ist die Vorhersage des Orakels von Delphi an Krösus: "Wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören." Die Vorhersage war vollkommen zutreffend, nur war es eben sein eigenes Reich das zerstört wurde, nicht etwa das des Feindes. Die Vorhersage wäre aber auch im umgekehrten Falle korrekt gewesen.




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