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19.05.2024

23.11.2017

Halb voll oder halb leer?

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The glass is half full
Foto: privat
Evolutionspsychologisch spricht einiges dafür, pessimistisch zu sein. In Zeiten, als der Mensch noch als Jäger und Sammler durch die Welt zog, waren Angst und Vorsicht unbestritten bessere Ratgeber als Unbekümmertheit. Der Pessimist, der hinter jeder Ecke Säbelzahntiger und Co. vermutete, hatte wahrscheinlich beste Chancen, ihnen zu entwischen.

Ob Optimisten mit ihrer "es wird schon gut gehen"-Mentalität in der Steinzeit vom Aussterben bedroht waren, kann ich nicht belegen und ob Optimismus angeboren ist oder nicht, darüber streiten sich die Gelehrten. Was ich aber aus eigener Erfahrung sagen kann ist, dass es sich zumindest heutzutage als Optimist deutlich einfacher lebt.

Wer nicht hinter jeder Freundlichkeit eine berechnende Absicht vermutet oder das Misslingen jedweden Vorhabens voraussieht, hat viel mehr Spaß am Leben. Wer positiv denkt kommt meist deutlich besser mit Schwierigkeiten zurecht. Nicht umsonst gibt es eine Vielzahl von Online Ratgebern und Büchern mit Ratschlägen und Übungen, wie man ein Optimist wird. Die Bandbreite der Zielgruppen erstreckt sich dabei von neugeborenen Babys (respektive deren Eltern) bis hin zu den so genannten "Best-Agern".

Eine, wie ich finde, gelungene Lebenseinstellung hat die irische Schriftstellerin Charlotte Brontë:

Das Leben ist zu kurz, um Animositäten zu pflegen und sich auf das Schlechte zu konzentrieren.
Charlotte Brontë (1816-1855)

Möglicherweise eignete sie sich diese an, nachdem zwei ihrer Schwestern bereits in sehr jungen Jahren an Tuberkulose verstarben. Charlottes Leben verlief laut ihrer Biografie nicht so positiv, dass sich alleine daraus ihr Optimismus ableiten ließe. Vielleicht war ihr Optimismus aber die beste Möglichkeit, es zu ertragen.

Wenn uns die Arbeit, unsere Mitmenschen, der Tag oder das Leben im Allgemeinen also mal wieder unerträglich erscheinen, sollten wir uns vielleicht Charlotte Brontës Aussage zu Herzen nehmen und positiv - optimistisch - nach vorne schauen. Schenken wir dem mürrischen Kollegen doch einfach ein freundliches Lächeln und freuen uns über die Dinge - auch Kleinigkeiten -, die uns heute gelungen sind.

» WikiHow - Optimistisch werden

» Mehr über Charlotte Brontë

Autor:  

Anke Fähnrich

Anke Fähnrich


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