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06.05.2024

08.09.2023

Christel und Herbert W. Roesky-Preis erstmals verliehen an Sebastian Hasenstab-Riedel

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Auf dem GDCh-Wissenschaftsforum Chemie (WiFo) hat die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) am Mittwochabend (6. September 2023) den Chemiker Prof. Dr. Dr. Sebastian Hasenstab-Riedel von der Freien Universität Berlin mit dem Christel und Herbert W. Roesky-Preis geehrt.

Die Auszeichnung der bei der GDCh eingerichteten Christel und Herbert W. Roesky-Stiftung ist mit 10 000 Euro dotiert und wurde erstmals verliehen. Hasenstab-Riedel erhielt den Preis für seine herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Übergangs- und Hauptgruppenchemie sowie der modernen Molekülspektroskopie bei kryogenen Bedingungen.

Sebastian Hasenstab-Riedel gilt als ein international führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Halogenchemie, die für zahlreiche Anwendungen von modernen Kunststoffen bis hin zu neuartigen Ersatzstoffen für Treibhausgase von Bedeutung ist.

In seiner Forschung zur Chemie der Halogene - vom Element Fluor bis zum Element Jod - kommen unterschiedliche Methoden zur Anwendung. So verwendet er beispielsweise die Matrixisolationsspektroskopie bei -269 °C zur Untersuchung dieser meist sehr reaktiven Verbindungen. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der synthetischen Halogenchemie umfassen grundlegende Studien, aber auch angewandte Wissenschaft, wie zahlreiche Patente und mehrere Industriekooperationen zeigen.

Sebastian Hasenstab-Riedel, geboren 1975, begann seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zum Chemielaboranten, bevor er von 1998 bis 2003 an der Universität Siegen und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg Chemie studierte. Im Anschluss promovierte er 2006 in Würzburg in Theoretischer Chemie. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Helsinki, Finnland, und an der McMaster-Universität in Hamilton, Kanada, habilitierte er sich 2013 an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in Anorganischer Chemie.

Im selben Jahr folgte er dem Ruf auf eine Professur an die Freie Universität Berlin. Seit 2019 ist Hasenstab-Riedel darüber hinaus Sprecher des Sonderforschungsbereichs "Fluor-Spezifische Wechselwirkungen" und Direktor des Instituts für Chemie und Biochemie. Seit 2001 ist er aktives GDCh-Mitglied und derzeit unter anderem im Vorstand der AG Fluorchemie sowie der Wöhler-Vereinigung für Anorganische Chemie der GDCh. Für seine Forschung wurde er bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. So erhielt Hasenstab-Riedel beispielsweise 2019 einen Consolidator Grant des European Research Council und seit 2021 eine Einstein-Professur der Einstein Stiftung Berlin. 2023 wurde sein Projekt ChemSysCon mit dem Forschungspreis der Werner Siemens-Stiftung ausgezeichnet.

Über den Preis

Zur Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der molekularen Hauptgruppenchemie gründeten Professor Dr. h. c. mult. Herbert W. Roesky für sich und im Namen seiner verstorbenen Frau Christel Roesky im Jahr 2021 die Christel und Herbert W. Roesky-Stiftung. Die Aufgabe der Stiftung ist die zweijährliche Verleihung des mit 10 00 Euro dotierten Christel und Herbert W. Roesky-Preises. Mit dem Preis werden Personen gewürdigt, die bahnbrechende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Molekularen Chemie der Hauptgruppenelemente publiziert haben. Die Arbeiten sollen für die Allgemeinheit zu wichtigen und neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen geführt haben.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 30 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Alle zwei Jahre veranstaltet sie an wechselnden Orten in Deutschland das GDCh-Wissenschaftsforum (WiFo) Chemie. Zu diesem bedeutendsten deutschen Chemiekongress werden von der GDCh auch internationale Wissenschaftler von Rang und Namen zu Vorträgen eingeladen.

Quelle: Freie Universität Berlin