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20.05.2024

21.12.2018

Wie erkennen Einsatzkräfte besondere biologische Gefahrenlagen?

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Unter CBRN Gefahren werden im Allgemeinen Gefahren verstanden, die von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Stoffen, Substanzen und Agenzien ausgehen. Biologische Gefahrenlagen können durch ein natürliches Seuchengeschehen hervorgerufen werden wie z.B. Influenza. Die Anthrax- und Rizinbriefe in den USA der vergangenen Jahre sowie dieses Jahr der Rizin Fund in Köln haben deutlich gemacht, dass biologische Stoffe auch absichtlich ausgebracht werden können.

Solche Gefahren gilt es möglichst früh zu erkennen und hinsichtlich ihres Gefährdungspotentials zu bewerten. Dabei ist es notwendig, die Einsatzkräfte von Beginn an richtig zu schützen und angemessene Maßnahmen vor Ort zu ergreifen. Der Bund unterhält zu diesem Zweck zur Unterstützung der Einsatzleitung vor Ort die Analytische Task Force CBRN (ATF CBRN).

Woraus besteht die ATF und wofür dient sie?

Die ATF CBRN besteht aus für die Bewältigung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Lagen besonders ausgebildeten Einsatzkräften, die mit spezieller Messtechnik ausgestattet sind. Die ATF mit den Fähigkeiten CRN wurde in Deutschland an sieben Standorten eingerichtet und ist schon seit über zehn Jahren operativ tätig. Sie unterstützen die Einsatzleiter der Feuerwehren in allen CRN Fragen. An drei ATF Standorten wird aktuell die Fähigkeit der ATF zur Bewältigung von biologischen Gefahrenlagen erweitert.

Hierzu hat das BBK die Ausbildungsangebote für die ATF erweitert. Im November wurde erstmals ein Spezialisierungslehrgang am Institut für Brand- und Katastrophenschutz (IBK) in Heyrothsberge durchgeführt. Auch an der BBK-eigenen Akademie für Krisenmanagement, Notfallvorsorge und Zivilschutz (AKNZ) in Ahrweiler wurden die Angebote ergänzt und u.a. ein neuer CBRN Probenahmekurs für die ATF Standorte durchgeführt.

Ziel und Zweck

Ziel der Lehrgänge ist es, die Einsatzkräfte der neuen ATF CBRN Standorte für biologische Lagen zu schulen. Die Teilnehmenden sollen in die Lage versetzt werden, biologische Gefahrenlagen zu erkennen und adäquat zu reagieren. Themen sind: Erkennen einer biologischen Lage, Erkundung, Probenahme sowie der Einsatz mobiler Messtechnik und die Bewertung der Messergebnisse. Durch die aktuell neu ausgelieferte B-Messtechnik standen die Bedienung sowie die Interpretation der Messergebnisse im Fokus.

Unterstützung

Dankenswerterweise wurde das BBK vom Robert Koch Institut, dem Landesgesundheitsamt Stuttgart, dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), dem Gesundheitsamt Essen sowie den drei ATF Standorten Berlin, München und Essen hinsichtlich Dozenten und Material unterstützt.

Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)