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20.05.2024

06.02.2017

LockChip - kompakte NMR weiterentwickeln

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Chemische Analysen vor Ort und in Echtzeit durchzuführen - ohne aufwendige Aufbereitung im Labor - beschleunigt Grundlagenforschung und Produktionsprozesse gleichermaßen, beispielsweise in den Bereichen Umweltschutz-, Material- und Qualitätsprüfung oder Chemie-, Pharma- und Nahrungsmittelindustrie.

Die Spektroskopie mittels Kernspinresonanz (NMR) bietet sich hier an, da sie vielseitig, genau und molekül-spezifisch ist. In den letzten Jahren sind NMR-Geräte kleiner, mobiler und günstiger geworden, da bessere Auswert-Elektronik es erlaubt, kleinere Magneten zu nutzen. "Ein noch nicht zufriedenstellend gelöstes Problem ist die Abhängigkeit der Messung von der Umgebungstemperatur", sagt Professor Jan G. Korvink vom Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) des KIT. Um den Temperatureffekt herausrechnen zu können, werden bekannte Eichsubstanzen in die Probe gemischt oder in einem zweiten benachbarten NMR-Gerät ausgewertet, was aber je nach Prozess zu weiteren Nachteilen führt. LockChip behebt diese Nachteile.

Der eigenständige NMR-Detektor ist so klein, dass er kaum Platz im Hauptdetektor verbraucht und dessen Magnetfeld nicht stört. Und da er die Eichsubstanzen nicht ins Messvolumen freigibt, kommt es nicht zur Kontamination der Probe. Im Rahmen von LockChip entwickelt Korvink am KIT und innerhalb des Startups Voxalytic GmbH das Produkt weiter und bereitet den Eintritt in den wachsenden Markt vor.

Der Europäische Forschungsrat ERC fördert die innovative Idee des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Für die ersten Schritte auf dem Weg aus der Grundlagenforschung erhält das Projekt nun fast 150.000 Euro. Die sogenannten "Proof of Concept Grants" dienen dazu, anwendungsrelevante Forschungsarbeiten für den Markt weiterzuentwickeln.

Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)