Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
20.05.2024

09.08.2017

Regulierung von außertariflichen Entgelten in der Chemischen Industrie

Teilen:


Welche Vorteile können Gewerkschaften hochqualifizierten Beschäftigten bieten? Viele von ihnen sind außertariflich ("AT") beschäftigt und verdienen in der Regel mehr als die Tarifbeschäftigten der Branche. Diese Gruppe der Hochqualifizierten wächst stetig, in der Chemischen Industrie machen sie bereits 13,3 Prozent aller Beschäftigten aus. Den Gewerkschaften und Betriebsräten stehen die AT-Beschäftigten allerdings eher distanziert gegenüber, umgekehrt betrachten viele Betriebsräte und Gewerkschafter AT-Beschäftigte nicht als zentrale Zielgruppe.

Wie die organisierte Interessenvertretung trotzdem die Arbeitswelt für AT-Beschäftigte mitgestalten - und Mitglieder gewinnen - kann, hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) untersucht. Denn die Arbeitsbedingungen der AT-Beschäftigten geraten unter Druck, auch sie sind mittlerweile immer häufiger von Restrukturierungen, Personalabbau und Kosteneinsparungen betroffen. Die IAQ-Forscherin Dr. Tabea Bromberg konnte problematische Entwicklungen ausmachen: "Dazu gehören in erster Linie AT-Entgelte, die teilweise deutlich unter den Tariflöhnen liegen." Da tarifliche Regelungen für AT-Angestellte definitionsgemäß nicht gelten, spielen Regulierungen im Betrieb für diese Gruppe die zentrale Rolle.

Das IAQ hat Betriebsvereinbarungen aus 19 Unternehmen der Chemischen Industrie analysiert und Eckpunkte zur Regelung von AT-Entgeltsystemen identifiziert, die als good-practice-Beispiele genutzt werden können. Die Erkenntnisse sollen, genau wie die Erfahrungen der interviewten Betriebsräte und der Gewerkschaft, in die Fläche getragen werden. Dazu wurde für die HBS eine Handlungshilfe entwickelt, die zum Download zur Verfügung steht.

» Weitere Informationen: Entgeltgestaltung für außertariflich Beschäftige

» Weitere Informationen: Regulierung von AT-Entgelten

Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen