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20.05.2024

04.08.2017

Kohlenstofffaserverstärktes Filament für den 3D-Druck aus Recyclingmaterial entwickelt

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Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) ist durch sein gute Verarbeitbarkeit und guten thermischen und mechanischen Eigenschaften derzeit neben Polylactiden (PLA) der am meisten verwendete Kunststoff für den 3D-Druck. Wenn die Anforderungen an die 3D-gedruckten Bauteileigenschaften steigen, ist es sinnvoll, eine Faserverstärkung einzusetzen. Im Baden-Württembergischen Verbundprojekt Recycl3D des Karlsruher Institut für Technologie KIT und des Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT, werden Filamente auf Basis ABS-Rezyklat und C-Faser-Rezyklat entwickelt, und vier Baden-Württembergischen Industrieunternehmen unterschiedlicher Branchen als Abmusterungsmaterial zur Verfügung gestellt.

Das sehr anwendungsorientierte Projekt zielt auf die werkstoffliche Aufbereitung und Verwendung von Kohlenstofffasern aus sogenannten End-of-Life-Anwendungen, z.B. aus Windenergieanlagen, Flugzeugen oder Fahrzeugen ab. Als Matrix werden Angüsse, also Produktionsreststoffe von Spritzgussbauteilen aus ABS verwendet. Filamente aus C-Faserverstärktem ABS haben gute mechanische Eigenschaften sowie gute thermische Eigenschaften. Welche Anwendungen damit im 3D-Druck hergestellt werden können, wird dabei im Austausch mit mehreren Industriepartnern erörtert. Diese sind: ein großes Unternehmen für Halbzeuge aus technischen Kunststoffen, ein mittelständischer Compoundeur, ein Hersteller von elektronischen Bauelementen und ein Entwickler von 3D-Druckmaschinen.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT)