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20.05.2024

03.01.2017

Optischer Störlichtbogensensor für Schutzkleidung entwickelt

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Ziel des Vorhabens war es, unter Nutzung und Weiterentwicklung von Erkenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Strahlen-, Laser- und Störlichtbogentechnik, eine in Europa erstmalig verfügbare Prüf- und Bewertungsmethodik zur optischen Klassifizierung von Störlichtbogenschutzmaterialien zur Verfügung zu stellen. Der Anwendungsbereich liegt bei der Schutzausrüstung (Schutzkleidung, Schutzhandschuhe, Kopf-schutz) gegen entsprechende Risiken durch thermische und strahlenoptische Hochenergieexpositionen.

Es wurde ein standardisierungsfähiger Prüfsensor entwickelt, der den Unternehmen der Schutztextil- und Handschutzbranche in Deutschland erstmals objektive Richtlinienprüfungen und Prüfmethoden für die Entwicklung und den Vertrieb von Produkten gegen die dominierenden Risiken im Falle des Einwirkens eines Störlichtbogens liefert. Der Sensor arbeitet multivalent und kann neben der kalorimetrischen Wärmedetektion auch die Erfassung der transmittierten optischen Strahlung (UV-Vis-IR) auf der Rückseite der Prüfprobe direkt während einer Störlichtbogenbeaufschlagung ermöglichen.

Die Untersuchungen zum Einsatz von Lichtleitfasern zur Korrelationen zwischen spektralem Schutzvermögen und Widerstand gegen Störlichtbogenenergieeintrag führten zu folgenden wesentlichen Erkenntnissen:

  • Die Untersuchungen mittels Kleinsignalmessung und die Störlichtbogenuntersuchung wurden durchgeführt und daraus resultierenden Ergebnisse detailliert erarbeitet.
  • Mit der Prüfanordnung können textile Schutzwirkung untersucht und verglichen werden.
  • Die Ergebnisse der spektralen Untersuchungen sowie der Realbestrahlungsversuche wurden innerhalb der entwickelten Messkette eingearbeitet und ein theoretisches Laborprüfverfahren abgeleitet.

Damit können neue, leichtere und schutzeffizientere Textilien entwickelt werden, die die geltenden sicherheitstechnischen Anforderungen besser erfüllen und zum Gesundheitsschutz beitragen.

Durch das Forschungsprojekt sind Voraussetzungen geschaffen, um zukünftig Schutztextilien gegen die optischen und thermischen Gefahren eines Störlichtbogens, anhand optischer Spektroskopie-Messdaten überprüfen zu können. Die Ergebnisse dienen insbesondere den kleinen und mittelständischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zur Sicherung von Marktsegmenten im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung und somit zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen.

Quelle: Sächsisches Textilforschungsinstitut (STFI)