Analytik NEWS
Das Online-Labormagazin
20.05.2024

16.02.2015

Projekt zur Entwicklung neuer Enzymreaktionen für Arzneistoff-Produktion gestartet

Teilen:


Neue enzymatische Kettenreaktionen für die Produktion von Arzneistoffen will ein europäisches Forschungskonsortium im Projekt "BIOCASCADES" entwickeln. Die EU fördert das Vorhaben mit rund 2,7 Millionen Euro für vier Jahre im Rahmen von "Horizon 2020". Teil des Projekts ist ein Graduiertenprogramm, das Nachwuchswissenschaftler speziell für die Arbeit im Biotechnologiesektor qualifiziert. Juniorprofessor Dr. Robert Kourist, Arbeitsgruppe Mikrobielle Biotechnologie der Ruhr-Universität Bochum, koordiniert das Projekt, das im Januar 2015 gestartet ist.

Optisch reine Substanzen erzeugen

Ziel von "BIOCASCADES" ist es, neue enzymatische Reaktionskaskaden zu entwickeln, in denen Amine und Aminoalkohole entstehen, die für Medikamente benötigt werden. In der Regel bringen Enzymreaktionen immer zwei Versionen einer Substanz hervor, die sich wie Bild und Spiegelbild verhalten. Oft ist aber nur eine der Verbindungen pharmazeutisch wirksam, sodass die andere in einem aufwendigen Prozess herausgefiltert werden muss. Das Forscherteam will sogenannte optisch reine Substanzen erzeugen, also einen Prozess entwickeln, in dem nur die erwünschte Version einer Substanz entsteht. Die neuen Verfahren wären somit günstiger und energieeffizienter; außerdem würden weniger Abfallprodukte entstehen.

Nachwuchswissenschaftler für den Biotechnologiesektor ausbilden

Das neue EU-Projekt beinhaltet auch ein maßgeschneidertes Promotionsprogramm für elf Nachwuchsforscher im Biotechnologiesektor. Neben der Forschung in führenden europäischen Laboren stehen Aufenthalte bei Industriepartnern und spezielle Workshops auf dem Programm, um die unternehmerische Einstellung der Nachwuchskräfte zu fördern. Sieben Universitäten und fünf Industriepartner aus fünf europäischen Ländern kooperieren im Projekt "BIOCASCADES: sustainable and scalable biocatalytic cascade reactions training network".

» Weitere Informationen

Quelle: Universität Bochum