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20.05.2024

07.09.2015

So gelingt der Dialog von Chemie und Gesellschaft

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Wie kann die Wissenschaftskommunikation den Dialog von Chemie und Gesellschaft fördern? Was können Chemiker dazu beitragen? Diesen Fragen stellte sich das international bedeutende Wissenschaftsforum der Gesellschaft Deutscher Chemiker vom 30. August bis zum 2. September 2015 in Dresden.

"Chemie verbindet", so lautete das Motto des Wissenschaftsforums Chemie, an dem rund 2.000 Wissenschaftler teilnahmen. Doch wie gelingt der Dialog von Chemie und Gesellschaft? Darüber diskutierten Thomas Geelhaar (Merck, GDCh-Präsident), Markus Antonietti (Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung), Beatrice Lugger (Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation) und Jürgen Hampel (Institut für Sozialwissenschaften der Universität Stuttgart) auf einer von Marc-Denis Weitze (acatech) moderierten Podiumsdiskussion.

"Das Zeitalter der Hochglanzbroschüren geht zu Ende. Marketing in der Wissenschaftskommunikation geht an den Erwartungen der Gesellschaft vorbei, wenn es nur Chancen neuer Technologien, nicht aber Risiken und Aspekte der Technikfolgenabschätzung berücksichtigt", machte GDCh-Präsident Thomas Geelhaar deutlich. Austausch und Interaktion lauten die aktuellen Trends. Neue Medien und Formate geben Wissenschaftlern mehr Möglichkeiten als je zuvor, um mit der Öffentlichkeit in einen direkten Dialog zu treten, berichtete Beatrice Lugger. Mit der Vielfalt steige aber auch die Komplexität: Jede Kommunikationssituation sei anders und erfordere eine eigene, zielgruppengerechte Sprache.

Die Podiumsteilnehmer wiesen darauf hin, dass sich Fakten, Werte und Emotionen - zumal bei kontroversen Themen - nicht immer trennen lassen. Wissenschaftskommunikatoren dürfen deshalb nicht vermeintlich "rationale" Perspektiven gegenüber "emotionalen Zugängen" bevorzugen. Nötig sei eine offenere Kommunikation, die stärker auf die jeweiligen Zielgruppen eingeht und Mut zu Experimenten beweise - das war der gemeinsame Nenner auf dem Podium.

Ob Chemie, Digitalisierung, Energiewende oder Biotechnologien: Technik und Wissenschaft verändern die Gesellschaft und sind ein integraler Bestandteil der Kultur. Wie die Kommunikation zwischen Wissenschaft und Technik auf der einen sowie Medien und Öffentlichkeit auf der anderen Seite gestaltet werden soll, analysiert acatech deshalb innerhalb des Themenschwerpunkts Technikkommunikation.

Quelle: acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften