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20.05.2024

24.07.2015

Förderung für den schnellen Nachweis antibiotikaresistenter Erreger im Krankenhaus

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Das Finanz- und Wirtschaftsministerium fördert mit 3,5 Millionen Euro das Forschungsprojekt "Schnellerer Nachweis antibiotikaresistenter Erreger im Krankenhaus", das von Hahn-Schickard koordiniert wird. Zusammen mit fünf weiteren Instituten der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW) ist angestrebt, multiresistente Krankenhauskeime schneller und kostengünstiger zu diagnostizieren. Ein besonders schnelles mobiles Diagnostiksystem für die simultane Detektion von Infektionserregern und deren Antibiotikaresistenzen auf der Ebene einzelner Zellen soll dies ermöglichen.

Das Bundesgesundheitsministerium geht davon aus, dass sich in Deutschland jährlich etwa 400.000 bis 600.000 Patienten mit antibiotikaresistenten Erregern infizieren. Bis zu 15.000 Patienten sterben an diesen sogenannten nosokomialen Infektionen. "Von den Ergebnissen des Forschungsvorhabens verspreche ich mir, dass Infektionen noch schneller und kostengünstiger erkannt werden", sagte Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid. "Zum Wohl der Patienten können dann Antibiotikatherapien wesentlich beschleunigt werden."

Im Gegensatz zu bestehenden Systemen soll das entwickelte System dem Klinikpersonal ermöglichen, infizierte Patienten noch schneller zu erkennen, differenziertere Entscheidungen bezüglich Kohortierungs-, Isolations- und Entisolationsmaßnahmen zu treffen sowie das Einleiten einer zielgerichteten Antibiotikatherapie wesentlich zu beschleunigen. Auf diese Weise soll das Vorhaben dazu beitragen die Ausbreitung von Krankenhausinfektionen weiter zu reduzieren.

Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der beiteiligten innBW-Forschungsinstitute ermöglicht die Kombination verschiedener Hochtechnologien und erfüllt damit eine der wichtigsten Voraussetzungen für die sogenannten Durchbruch-Innovationen.

Quelle: Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V.