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20.05.2024

21.04.2015

Arbeitsschutz bei Arbeiten mit Nanopartikel-haltigen Pigmenten und Tinten

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Der zunehmende Einsatz von Nanopartikeln in der Pigment- und Druckfarbenindustrie kann zu neuen Herausforderungen im Arbeitsschutz führen. Im Rahmen des Projekts NanoMICEX untersuchten elf Partner die spezifischen Bedingungen in den besagten Industrien. Dabei konnte auch Verbesserungspotential, insbesondere durch den sogenannten "Safe by Design"-Ansatz, identifiziert werden. Die Resultate des Projektes, das Ende März 2015 zu Ende ging, wurden nun veröffentlicht.

Gegenstand des Projektes bildet die innovative Pigment- und Druckfarbenbranche. Für Pigmente oder Druckertinten sind Eigenschaften wie Dispersionskraft, Farbintensität, Licht- und Wetterechtheit oder Deckkraft gefragt. Diese hängen von der chemischen Zusammensetzung der Tinten und Pigmente sowie von der Größe und Morphologie der enthaltenen Partikel ab. Daher birgt die bereits heute relativ verbreitete Nutzung von Nanotechnologien und besonders von Nanomaterialien großes Potential für die Verbesserung von Eigenschaften oder die Entwicklung neuer Anwendungen. Neben den Fortschritten, welche die kleinen Partikel ermöglichen, wurden diese nun auch hinsichtlich des Arbeitsschutzes einer Betrachtung unterzogen.

Das Projekt NanoMICEX, ein von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7. Rahmenprogramms für Forschung (FP7) gefördertes Projekt, befasste sich mit den Herausforderungen im Bereich Arbeitssicherheit in der Pigment- und Druckertintenindustrie. Das Projekt hatte unter anderem zum Ziel, Expositionsszenarien zu erfassen und zu charakterisieren sowie Risikomanagementstrategien und Ansätze für neue Methoden zur Herstellung sicherer Materialien ("Safe by Design") zu entwickeln. Damit soll die Sicherheit von Arbeitnehmenden auch in Zukunft sichergestellt werden und eine umfassende, kosteneffektive und angemessene Strategie zur Kontrolle der Exposition implementiert werden. Am Projekt waren fünf Forschungsinstitute (Heriot-Watt University, Institute of Occupational Medicine, Leitat, Yeditepe University, Itene) und 6 Partner aus der Industrie beteiligt.

Der öffentlich zugängliche Schlussbericht zum Projekt wurde Ende März 2015 publiziert. Zu den Untersuchungsschwerpunkten wurden zudem drei Webinare (Web-basierte Seminare) durchgeführt, deren Präsentationsfolien ebenfalls verfügbar sind. Die Webinare befassen sich mit Untersuchungen zur Verringerung der Toxizität bestimmter Nanopartikel durch Oberflächenbeschichtungen, mit Untersuchungen zu möglichen Verbesserungen der persönlichen Schutzausrüstung sowie mit einer Analyse der Exposition basierend auf dem "Safe by Design"-Ansatz.

Quelle: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)