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20.05.2024

17.01.2014

Neue Auswertungssoftware für Untersuchungen zur Struktur von Molekülen

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Dr. Volker Schmidts vom Fachbereich Chemie der Technischen Universität Darmstadt, ist am 15. Januar mit dem Kurt-Ruths-Preis 2014 ausgezeichnet worden. Er erhält den Preis für seine Dissertation "Entwicklung einer Auswertungssoftware zur Anwendung Residualer Dipolarer Kopplungen in der organischen Strukturaufklärung".

Volker Schmidts beschreibt in seiner Dissertation neuartige Methoden der Strukturaufklärung kleiner organischer Moleküle mit Hilfe der Kernmagnetischen-Resonanzspektroskopie. Ziel der Untersuchungen ist die Beschreibung des dreidimensionalen Aufbaus der Moleküle sowie dessen zeitliche Veränderung. Erst durch eine umfassende Beschreibung der molekularen Struktur und Dynamik werden Aussagen über die Funktion der untersuchten Moleküle zugänglich.

Als experimenteller Parameter dienen dabei Residuale Dipolare Kopplungen (RDCs) - eine besondere Form magnetischer Wechselwirkungen zwischen Atomkernen. Messbar werden diese Kopplungen, wenn das zu untersuchende Molekül, z.B. in einem Flüssigkristall oder einem gestreckten Polymergel, eine Vorzugsorientierung erfährt. Um aus derartigen Messdaten Informationen über die Struktur und Dynamik der gelösten Moleküle zu gewinnen, bedarf es geeigneter Auswertungsmethoden und -software, die bis dato nicht zugänglich waren.

Im Rahmen seiner Dissertation hat Schmidts eigens eine neue Auswertungssoftware programmiert und auf aktuelle Fragestellungen in der organischen Strukturaufklärung angewendet. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Beschreibung der Dynamik räumlich flexibel angeordneter Systeme, die sich der Analyse durch klassische Methoden meist entziehen. Die so entwickelten Modelle zur Beschreibung der Molekülstrukturen können als Ausgangspunkte weiterer Untersuchungen dienen - beispielsweise als Zielstrukturen organischer Synthese-Chemie, als Modelle bei der Weiterentwicklung homogener Katalysatoren oder als Leitstrukturen in der Pharmaforschung.

» Originalpublikation

Quelle: Technische Universität Darmstadt