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18.05.2024

22.08.2012

Projekt erforscht Strategien zum Ersatz von kupferhaltigen Pflanzenschutzmitteln

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Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel werden gegen Pflanzenkrankheiten, wie Falscher Mehltau an Weinrebe oder Kraut- und Knollenfäule an Kartoffel, angewendet. Im ökologischen Anbau gehören sie zur Palette der erlaubten Mittel. Wegen der Anreicherung des Metalls im Boden, möchten nicht nur Biobauern den Kupfereinsatz weiter reduzieren. EU-weit wird das Ziel verfolgt, Kupferpräparate in der Landwirtschaft langfristig durch Alternativen zu ersetzen. Die EU hatte deshalb ein internationales Projekt zum Thema Kupferersatz ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das Projekt CO-FREE, das sich aus einem Konsortium von 21 Partnern aus 11 europäischen Ländern zusammensetzt und vom Julius Kühn-Institut koordiniert wird. Bis Mitte 2016 werden nun Vertreter verschiedener renommierter Forschungseinrichtungen und Experten für Feldversuchsanstellung aus Nord-, Süd-, Ost-und Westeuropa mit kleinen und mittelständischen Unternehmen zusammenarbeiten. Viele der Unternehmen sind Mitglieder der "International Biocontrol Manufacturers' Association", kurz IBMA.

Das Konsortium hat sich zum Ziel gesetzt, Strategien für die vier wichtigsten Kulturen bei der Kupferanwendung im ökologischen Anbau zu entwickeln. Es geht um die Bekämpfung von Apfelschorf, Falschem Mehltau an Rebe, Braunfäule in Tomate sowie Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffel. CO-FREE arbeitet dabei nach dem Baukasten-Prinzip und setzt auf eine Kombination aus alternativen Präparaten, angepassten und weiterentwickelten Prognosemodellen, toleranten Sorten und unterschiedlichen Anbausystemen. Diese reichen von den gängigen Systemen mit Hochertragssorten bis hin zur extrem extensiven Form der "Agro-Forestry". Ein weiterer Teilaspekt des Projektes ist die Entwicklung neuer Züchtungsziele. Begleitet werden die Arbeiten im Projekt von ökologischen Studien und sozio-ökonomischen Untersuchungen, die für die spätere Praxisumsetzung der Ergebnisse wichtig sind. Hier geht es z.B. um die Frage, wie die Verbraucherakzeptanz gegenüber neuen Sorten erhöht werden kann. Die jetzt freigeschalteten Homepage hält nähere Informationen für Praktiker, Berater bereit. Sie und andere Interessierte können den Fortgang des Projektes verfolgen.

Quelle: idw / Julius Kühn-Institut (JKI)