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20.05.2024

16.01.2007

Molekularbiologe Michael Hengartner mit dem Nationalen Latsis-Preis 2006 ausgezeichnet

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Am 11. Januar erhielt Michael Hengartner von der Universität Zürich im Berner Rathaus den Nationalen Latsis-Preis 2006. Der Schweizerische Nationalfonds verleiht ihm den mit 100.000 Franken dotierten Preis im Auftrag der Latsis-Stiftung für seine Entdeckungen zum programmierten Zelltod.

Michael Hengartner von der Universität Zürich wird am 11. Januar im Berner Rathaus mit dem Nationalen Latsis-Preis 2006 für seine großen Verdienste bei der Erforschung des Fadenwurms Caenorhabditis elegans geehrt. An diesem Modellorganismus erforscht der Molekularbiologe seit bald zwanzig Jahren den programmierten Zelltod, nämlich das Phänomen, dass im Lauf der Entwicklung von Organismen bestimmte Zellen Selbstmord begehen. Dieses Programm lässt sich am Fadenwurm C. elegans besonders gut studieren, weil sich dieser mit großer Präzision von einer Eizelle zu genau 959 Zellen entwickelt. Dabei trifft exakt 131 Zellen das Schicksal des programmierten Zelltods.

Michael Hengartner hat bereits während seiner Dissertation am MIT in Boston Gene entschlüsselt, die für den programmierten Zelltod wichtig sind. Es stellte sich bald heraus, dass es ausgeprägte Parallelen gibt zwischen den Mechanismen, die den Zelltod beim Fadenwurm steuern, und Vorgängen im menschlichen Körper. Bald fand man zudem heraus, dass in diese Prozesse beim Menschen auch Gene, die eine Rolle bei der Entwicklung von Krebs spielen, involviert sind. Hengartners Doktorvater Robert Horvitz hat für die Erforschung des programmierten Zelltods 2002 denn auch den Medizin-Nobelpreis erhalten.

Seit 2001 ist Michael Hengartner Professor an der Universität Zürich, wo er sich unter anderem zum Ziel gesetzt hat, sämtliche Proteine von C. elegans zu charakterisieren. Hengartners Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet. Er ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften und Mitbegründer der Biotech-Firma Devgen. Zudem leitet er die Life Science Zurich Graduate School und engagiert sich für das Life Science Learning Center, das Lehrkräften und Schülern die moderne Biologie näher bringen will.

Quelle: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)